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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Lernen ist mit begleitender Selbstreflexion, Selbstkritik und Selbstüberprüfung<br />

verbunden und hat etwas mit einer fragenden, forschenden Grundhaltung zu<br />

tun.<br />

Lernen ist nicht möglich ohne wiederholtes Scheitern, nicht ohne Fehler und<br />

Irrwege und nicht ohne Herausforderungen, deren Bewältigung offen ist.<br />

Lernen verlangt, am Ball zu bleiben, sich nicht abschrecken zu lassen, durchzuhalten,<br />

es immer wieder zu probieren.<br />

Lernen stellt latent die Person in Frage und kann auch als Zumutung empfunden<br />

und entsprechend abgewehrt werden.<br />

Im Lernprozess ist also implizit immer die Reflexion einer eigenen Erfahrung<br />

und ihrer persönlichen Verarbeitung (Bewältigung) enthalten. Dieser Prozess<br />

verläuft meistens unbewusst. Dass wir etwas gelernt haben, erkennen wir meist<br />

erst am Resultat dieses Prozesses, d.h. dort, wo eine Situation zunächst nicht<br />

bewältigt, eine Lösung nicht gefunden, eine Handlung nicht geglückt ist – und<br />

dann nach einiger Zeit und Mühe die Situation auf einmal bewältigt, die Lösung<br />

gefunden, die Handlung gekonnt wird. Das ist für den Lernenden ebenso wie für<br />

den externen Beobachter der Beleg für einen erfolgreichen Lernprozess. Da<br />

man den eigentlichen (inneren) Lernvorgang nicht direkt beobachten oder<br />

wahrnehmen kann, muss er immer indirekt erschlossen werden anhand von<br />

Handlungsergebnissen, die erst einmal nicht erreicht werden konnten, dann<br />

aber – vielleicht erst annähernd, dann immer deutlicher und besser – vorliegen:<br />

Dann sprechen wir von einem Lernprozess, der hier offenbar stattgefunden und<br />

in den auf den letzten Seiten beschriebenen verborgenen, meist unbewussten<br />

inneren Vorgängen die unbefriedigende Anfangssituation in eine zufriedenstellende<br />

Endsituation übergeführt hat. Wir müssen uns immer im Klaren sein, dass<br />

es sich dabei um eine Schlussfolgerung handelt, keineswegs um eine Wahrnehmung<br />

oder eine messbare Tatsache. Lernprozesse lassen sich generell nur<br />

über ihre Ergebnisse erschließen: An dem, was man tatsächlich tut oder getan<br />

hat, kann man ablesen, was man kann, und wenn man das früher nicht tun<br />

konnte, dann kann man jetzt konstatieren, dass man genau dieses Können<br />

beim lernenden Tun erworben, d.h.: dass man im Tun die für dieses Handeln<br />

benötigten Kompetenzen gelernt hat.<br />

Das ist der Grundgedanke <strong>des</strong> Kompetenzportfolios.<br />

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