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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

strukturiert erheben ließen. Fachliche Kompetenzen wurden von den Schülern erstens<br />

überhaupt wenig, zweitens selten mit qualifizierten Begriffen 53 beschrieben und drittens<br />

sind diese Kompetenzen für die Schüler selbst sehr viel weniger beurteilbar. Im<br />

Interview, das mit dem begleitenden Lehrer durchgeführt wurde, zeigte sich z.B., dass<br />

dieser Lehrer die Fachkompetenzen einzelner Schüler deutlich anders einschätzte als<br />

diese selbst sich in ihrem Portfolio einschätzten. Die von den Schülern selbst<br />

beschriebenen interpersonalen Kompetenzen konnten hingegen von den Evaluatoren<br />

gut überprüft werden, da sich über die Gesamtzahl der Portfolios ein doch recht<br />

deutliches und detailliertes Bild der Organisationsprozesse und der darin enthaltenen<br />

Konflikte und erfolgreichen Verfahren ergab. Das ist wichtig, um das Reflexions- und<br />

Abstraktionsniveau der Portfolios einschätzen zu können.<br />

Da sich die Analyse auf die interpersonalen Kompetenzen im basisdemokratischen<br />

Prozess konzentrierte, wurden 18 der insgesamt 24 Schauspielportfolios aus Köln nur<br />

teilweise ausgewertet. Um jedoch die fachbezogenen Erfahrungen der Schüler in den<br />

Arbeitsgruppen und im schauspielerischen Schaffensprozess nicht unberücksichtigt zu<br />

lassen und im Horizont der Analyse zu halten, wurden sechs Portfolios voll<br />

ausgewertet. Bei diesen Portfolios wurden die Kapitel <strong>zur</strong> Arbeitsgruppenarbeit, <strong>zur</strong><br />

Beschreibung der eigenen Rolle und Rollenerarbeitung, <strong>zur</strong> Probenarbeit und zu den<br />

Aufführungen nicht nur in Hinsicht auf die bei der Teilauswertung erfassten<br />

interpersonalen Kompetenzen, sondern komplett, d.h. auch in Hinsicht auf die<br />

fachlichen und künstlerisch-schauspielerischen Erfahrungen und Kompetenzerwerbe<br />

der Schüler untersucht. 54<br />

5.3.2.2. Lerninhalte<br />

Eines der zentralen Anliegen <strong>des</strong> wissenschaftlichen Begleitprojektes war es, die<br />

Frage zu klären, ob Portfolios ein probates Mittel sind, um im Schulkontext Lerninhalte<br />

und Kompetenzen darzustellen. Dieser Frage wurde bei der Analyse der Portfolios<br />

dadurch intensiv nachgegangen, dass alle Textstellen zusammengetragen wurden, in<br />

denen die Schüler Lerninhalte, erworbene Fähigkeiten oder Kompetenzen erwähnen.<br />

Diese Textstellen wurden anschließend einer Tiefenanalyse unterzogen und auf ihren<br />

inhaltlichen Gehalt sowie auf das in diesen Textstellen erreichte Reflexionsniveau hin<br />

überprüft. Die Ergebnisse dieser Analyse werden im Folgenden dargelegt.<br />

53 In welcher Weise das Gelingen von Schülerreflexionen von der Verfügbarkeit eines reflexiven<br />

Wortschatzes und somit von Lehrervorgaben in Reflexionsprozessen abhängt, wird ebenfalls<br />

noch gezeigt.<br />

54 Die Auswahl dieser Portfolios, weitere Hintergründe dieser Entscheidung sowie das genaue<br />

Analyseverfahren sind auf den Seiten 54 bis 59 beschrieben.<br />

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