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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Es war klar, dass nicht der handwerklich-fachliche Kern der Arbeit, sondern das Lernen<br />

im handwerklichen Fach insgesamt zum Gegenstand der Portfolios gemacht werden<br />

sollte. Der Bogen sollte vom handwerklichen Lernen <strong>zur</strong> Präsentation geschlagen<br />

werden. Da es sich dabei um ein selbstgewähltes und selbständig durchzuführen<strong>des</strong><br />

Projekt (eine Art Gesellenstück im Kleinen) handelt, kann das gerade geschilderte<br />

Dilemma durch diese Konzentration etwas entschärft werden. Gegenstand <strong>des</strong><br />

Portfolio-Prozesses war so die eigene Lernerfahrung <strong>des</strong> Schülers beim Finden eines<br />

Projekts für die Abschlussarbeit, die Fortschritte und Rückschläge beim Durchführen<br />

dieses Projekts und die Erfahrung <strong>des</strong> Gelingens. Es ging also bei der Portfolioarbeit<br />

nicht primär um das Kleidungsstück, das Buffet oder den Schrank, sondern um die mit<br />

dem Unterricht verbundene Selbsterfahrung, um Entscheidungsfreude,<br />

Durchhaltevermögen, Umgang mit Kritik und andere Schlüsselkompetenzen, an denen<br />

sich Lernschleifen im Portfolio entfalten sollten.<br />

Nach diesem Bild vom Gesamtablauf wurde der Prozess geplant. In den ersten<br />

Stunden zum Thema, die schon am Ende der 11. Klasse, vor den Sommerferien und<br />

vor Beginn einer Auseinandersetzung der Schüler mit ihrer Abschlusspräsentation<br />

stattfanden, sollten die Schüler auf die Arbeit mit dem Portfolio hingeführt werden.<br />

Dabei ging es darum, ihr Verständnis für eine Unterrichtsform zu entwickeln und ihr<br />

Einverständnis dazu zu erlangen, in der die laufende Selbstreflexion durch das zu<br />

schreibende Portfolio zu einem Teil <strong>des</strong> Unterrichts werden sollte. Der folgende Kasten<br />

dokumentiert den vom begleitenden Oberstufenlehrer entworfenen Plan der ersten<br />

Stunden, die auch von ihm unterrichtet wurden.<br />

„Plan:<br />

1. Die Vorbereitung beginnt in der Klasse 11, noch in diesem Schuljahr 2005 also.<br />

Unser Projekt richtet sich also speziell und konkret auf die zukünftige 12.<br />

Klasse.<br />

2. Meine denkbare Rolle in diesem Zusammenhang: Innerhalb der noch <strong>zur</strong><br />

Verfügung stehenden Übstunden in Geschichte kann ich bis zum<br />

Schuljahresende die Aufgabe übernehmen, die Schüler in den Prozess<br />

einzuführen. Das hat noch nichts mit der eigentlichen praktischen Arbeit zu tun.<br />

3. Die erste Stunde: Die Einstiegsfrage lautet:<br />

Stellt euch vor, ihr steht auf der Bühne und habt die genähten Kleider an, ihr<br />

habt im Hintergrund das Buffet gerichtet, alles duftet gut, und ihr habt in der<br />

Halle eure Werkstücke frisch poliert aufgestellt: Was müsst ihr in dem Jahr<br />

gelernt, geübt, erworben haben, damit ihr jetzt mit euren Ergebnissen so<br />

dastehen könnt?<br />

Sehr bald wird klar werden, dass es dabei nicht nur um Kochen, Nähen und<br />

Schreinern gehen kann. Es wird Nennungen geben, die nicht nur auf das<br />

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