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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Sofern man „Kompetenzprofil“ nicht mit einem Profil der Schulleistungen gleichsetzt,<br />

sondern damit wirklich ein umfassen<strong>des</strong> Bild von dem meint, was der einzelne Schüler<br />

kann bzw. gelernt hat, genügt es nicht, Schulleistungen zu sammeln und zu beurteilen,<br />

sondern es geht dann darum, die „hinter“ den Schulleistungen stehenden, sich darin<br />

manifestierenden Handlungskompetenzen <strong>des</strong> Schülers sichtbar zu machen. Es geht<br />

also zum einen um einen Nachweis aller schulischen Leistungen, zum anderen um<br />

deren pädagogische – d.h. kompetenzbildende – Wirkung im Einzelfall, genauer: um<br />

die Frage, welche Fähigkeiten und Kompetenzen ein Schüler bei diesen Aktivitäten<br />

unter Beweis gestellt bzw. gelernt hat.<br />

Damit sind diese Abschlussportfolios mit dem Anspruch verbunden, tatsächlich aus<br />

einem Kompetenzfeststellungsprozess hervorzugehen bzw. auf einem solchen zu<br />

beruhen – und zwar im Hinblick auf alle während der Oberstufe erbrachten schulischen<br />

Leistungen 71 :<br />

„Das Portfolio als direkte Leistungsvorlage ermöglicht im Nachvollzug der Lernprozesse,<br />

den Kompetenzerwerb <strong>des</strong> Schülers zu erschließen. In diesem Sinne ist auch das<br />

Abschlussportfolio unter dem Gesichtspunkt eines umfassenden Spiegels der<br />

Schülerkompetenzen angelegt.“ (Werkstattbericht, S. 6, Hervorhebung durch den Verf.)<br />

(Das Abschlussportfolio soll) „alle während der Oberstufe erbrachten schulischen<br />

Leistungen so … dokumentieren, dass das individuelle Kompetenzprofil <strong>des</strong> Schülers in<br />

Erscheinung tritt.“ (Fragen und Antworten, S. 1)<br />

(Das Abschlussportfolio) „soll Außenstehenden ein Bild von dem vermitteln, was der<br />

Schüler will, was er kann und welche Arbeitsschwerpunkte er hat… Insbesondere soll das<br />

Abschlussportfolio die Persönlichkeits- und Sozialkompetenzen <strong>des</strong> Schülers sichtbar und<br />

plausibel machen, die in Zeugnissen üblicherweise nicht bestätigt werden (können).“<br />

(Handbuch, ebd.)<br />

„Es soll eine transparente Beurteilungsform <strong>des</strong> Schülers jenseits der herkömmlichen<br />

Formen der Kenntnisabfrage bzw. der schulischen Beurteilung und Benotung geschaffen<br />

werden, die weit über die Abbildung der klassischen Schulleistungen hinausgeht und<br />

insbesondere den Bereich der Handlungskompetenzen darstellt“ (Handbuch, ebd.)<br />

Letztlich geht es der Bochumer Schule also um eine neue Form der Dokumentation<br />

von Lernleistungen und Lernergebnissen nach einem bestimmten Abschnitt der<br />

71 Die Schule legt ihren Überlegungen dabei den Kompetenzbegriff von Enggruber/Bleck (2005,<br />

S. 8) zugrunde, nach dem Kompetenzen „Fähigkeiten oder Dispositionen <strong>des</strong> Menschen (sind),<br />

die ihn in die Lage versetzen, ein Handlungsziel in gegebenen Situationen aufgrund von<br />

Erfahrung, Können und Wissen selbstorganisiert zu erreichen. (Kompetenz) ist nicht direkt<br />

überprüfbar, sondern nur aus der Realisierung der Disposition zu erschließen, insbesondere bei<br />

der kreativen Bewältigung <strong>neuer</strong>, nicht routinemäßiger Anforderungen“ (zit. n. Fragen und<br />

Antworten, S. 2)<br />

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