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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

mitunter dann, wenn der Prüfungsdruck wächst, auch in Frage gestellt würden.<br />

Innerhalb der Waldorfpädagogik würden diese Aktivitäten (die von Schule zu Schule<br />

variieren können) niemals fachlich begründet, sondern stets und ausschließlich mit<br />

ihrer persönlichkeitsbildenden Bedeutung – also mit ihrem pädagogischen Beitrag <strong>zur</strong><br />

Bildung von Handlungskompetenz. Dies sei aber bislang nur eine – wenn auch<br />

theoretisch plausible – pädagogische Behauptung, die sich im konkreten Fall nur<br />

schwer belegen lasse. Deshalb seien jene künstlerisch-praktischen Aktivitäten im<br />

konkreten Schulalltag immer wieder gefährdet und würden schnell in Frage gestellt,<br />

wenn es z.B. darum geht, einem „Abiturfach“ mehr Zeit zu verschaffen. „Wofür es keine<br />

Noten gibt und was nicht Gegenstand von Prüfungen ist, droht im Schulalltag an<br />

Bedeutung zu verlieren. Dies nimmt vor allem in den Augen der Schüler den<br />

Bemühungen um die Förderung von Handlungskompetenzen viel Anerkennung und<br />

Gewicht – für eine Prüfung zu lernen, ist scheinbar wichtiger. Eine kontinuierlich<br />

sinkende Motivation bei einer steigenden Anzahl von Jugendlichen für die nicht direkt<br />

prüfungsrelevanten Aktivitäten ist die Folge“ (ebd. S. 2).<br />

Dies sei aber für die Waldorfschulen eine pädagogische Existenzfrage.<br />

Wenn es daher gelänge, mittels Kompetenzportfolios aufzuzeigen, welche<br />

Kompetenzen Schülerinnen und Schüler insbesondere bei diesen künstlerisch-<br />

praktischen Angeboten tatsächlich entwickeln (können), könne dies zu ihrer Stärkung<br />

und Legitimation innerschulisch wie in der öffentlichen Schuldiskussion wesentlich<br />

beitragen und damit den besonderen pädagogischen Ansatz der Waldorfschule<br />

stützen. Zugleich gewönne man damit auch Hinweise, wie man diese Unterrichte ggf.<br />

kompetenzfördernder ausgestalten könnte, und auch den Schülern selbst werde<br />

plausibel, warum ihnen diese Unterrichte erteilt werden.<br />

Ein zweites Projektziel war es damit, über Kompetenzportfolios einen Weg zu finden,<br />

den hohen pädagogischen Wert gerade jener „waldorfspezifischen“ Aktivitäten beim<br />

Erwerb von Schlüsselkompetenzen der Schülern nachzuweisen. Damit gab es von<br />

vornherein eine Weichenstellung, Kompetenzportfolios nicht im Deutschunterricht oder<br />

in der Mathematik zu erarbeiten, sondern in den genannten „waldorfspezifischen“<br />

Unterrichten bzw. Angeboten. 11<br />

11 Dabei war klar, dass angesichts der Projektanlage eine vergleichende Aussage zum<br />

Kompetenzerwerb durch traditionelle Curricula oder Waldorf-Curricula selbst dann nicht möglich<br />

wäre, wenn eine Darstellung von Schlüsselkompetenzen in den Portfolios gelänge.<br />

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