Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Portfolio in der Waldorfschule
ausgefallen sind, was den Grund hatte, dass sich die Schüler in Detailbeschreibungen
und ausführlichen Einzelfallschilderungen verloren, wie dargestellt wurde, was aber
trotzdem darauf schließen lässt, dass viele Schüler die Portfolios nicht als reine
Pflichtaufgabe begriffen, sondern mit viel Engagement und Ausdauer ans Werk gingen.
Portfolios von 40-55 Seiten Länge sind keine Seltenheit, allerdings finden sich auch
eine ganze Reihe von Portfolioarbeiten, die über zehn Seiten 69 kaum hinauskommen.
Die bisherigen Ergebnisse der Evaluation lassen den Schluss zu, dass den Schülern
am Talkolleg die wesentlichen Inhalte und Anforderungen der Portfolioarbeit nicht
ausreichend klar geworden sind. Da es leider nur wenige Schüleraussagen zum
Aufgabenverständnis bei der Portfolioarbeit gibt, kann dies an Schüleraussagen nur in
geringem Maße überprüft werden. Als Beispiel für ein Grundverständnis der
Portfolioarbeit, das immer wieder in den Portfolios zu finden ist, wurden die folgenden
beiden Zitate ausgewählt. Der Schüler, von dem das erste Zitat stammt, stieß bei der
Durchführung seiner Expeditionen immer wieder auf größere Probleme. Seine
Portfolios zeigen wenig Reflexion, die über die Reflexionsstufe 1 hinausgehen. Das
zweite Zitat stammt von einer Schülerin, die dadurch auffällt, dass sie gut überlegt
Praktika wählt, mit denen sie kontinuierlich ihre Wünsche für ihre berufliche Zukunft
klären kann. Ihre Expeditionsportfolios enthalten neben vielen Ereignisbeschreibungen
systematisch angelegte Analysen ihrer Vorsätze, ihrer Umsetzung der Vorsätze und
des Gelernten in den Praktika und schließlich der Bedeutung der Erfahrung für ihre
persönlichen Zukunftsperspektiven.
(V-10.3: 2)
69 Von der Kürze des Portfolios lässt sich nicht auf seine Qualität schließen. Es gibt kurze
Portfolios, in denen praktisch keine Reflexion zu finden ist (u.a. V-6.1), und gut gearbeitete
kurze Portfolios (V-8.3).
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