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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Ein Ergebnis der Analyse der Lernfortschritte besteht in der Erkenntnis, dass die<br />

Portfolios von der Freien Waldorfschule Köln nur eingeschränkt als<br />

Kompetenzportfolios zu werten sind. Die Schüler denken und schreiben nicht in einem<br />

Denkrahmen von Kompetenzerwerb, sondern reflektieren sozusagen „naiv“ in Bezug<br />

auf dieses Projektziel. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass sich die Schüler<br />

auf ihr Lernen und ihr Lernerlebnis konzentrieren, damit unverfälscht von ihnen<br />

äußerlichen Begriffssystemen und Anforderungen. Den Schülern standen beim<br />

Schreiben ihres Portfolios die theoretischen Vorstellungen und sprachlichen Mittel nicht<br />

<strong>zur</strong> Verfügung, die sie befähigt hätten, die eigenen Lernprozesse im Kontext eines<br />

Kompetenzerwerbs zu reflektieren.<br />

Es gilt so abzuwägen, wie das Projekt Portfolio geführt werden kann. Es könnte eine<br />

Hilfe sein, den Schülern eine Liste der zu erwerbenden Kompetenzen an die Hand zu<br />

geben. Dies würde allerdings in den Lernprozess eingreifen, den Schülern eine<br />

Richtung geben, die sie freiwillig vielleicht so nicht gegangen wären. Es kann aber<br />

auch so verfahren werden, dass die Schüler zunächst frei von derartigen Vorgaben<br />

und unvoreingenommen ihren individuellen Lernweg gehen. Es könnte dann auch<br />

nachträglich mit den Schülern erarbeitet werden, wie im Theaterprojekt ein<br />

Kompetenzerwerb erfolgte und wie er sich im Portfolio darstellt. Dann könnten die<br />

Schüler auch an die begrifflichen Grundlagen von Kompetenz und Kompetenzerwerb<br />

herangeführt werden.<br />

Letzteres ist im Kölner Schauspielprojekt so nicht erfolgt. Derzeit sucht man in den<br />

Schülerportfolios die Sprache <strong>des</strong> Kompetenzportfolios vergeblich. Vielmehr<br />

umschreiben sie den Erwerb von Kompetenzen als Erfahrungen und Gelerntes in einer<br />

eigenen Sprache. Ein Beispiel:<br />

(K-12: 28)<br />

Die kurze, aber typische Textstelle zeigt, dass die Schüler zwar ihre Kompetenzen<br />

begrifflich nicht so fassen, wie sie üblicherweise in Kompetenzlisten und<br />

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