Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule 105
Portfolio in der Waldorfschule Die Verteilung der Rollen wurde im zweiten Jahrgang noch umsichtiger und gründlicher geplant als im Schuljahr 2005/06, in dem zwischen den Schülern um die Frage der Rollenverteilung ein Streit ausbrach, da sich die nicht in der Stückgruppe mitarbeitenden Schüler von den Stückgruppenmitgliedern bei der Verteilung übervorteilt sahen. Für das Schuljahr 2006/07 wurde ein komplexes Verteilungssystem entwickelt, das Wünsche und Vorschläge aller Schüler bündelte und berücksichtigte. Dieses Modell wurde unter den Gesichtspunkten der Fairness und der Prozessorganisation von Seiten der Lehrer als optimal empfunden. Nach der Verteilung der Rollen begann die Phase der Arbeit an der Produktion. Neben der eigentlichen Probenarbeit mussten die Schüler alle darüber hinaus anfallenden Aufgaben selbstständig übernehmen, organisieren und zu Lösungen führen, die die gesamte Klasse zufriedenstellen mussten. Die Schüler wurden an einem weiteren Portfoliotag angehalten, sich mit Hilfe der Portfolios des vorangegangenen Jahrgangs über die zu erledigenden Aufgaben klar zu werden, sie auf Arbeitsgruppen aufzuteilen und zu überlegen, welche Anforderungen die Mitglieder der Arbeitsgruppen erfüllen müssen. Es wurden Arbeitsgruppen für Probenorganisation, Regie, Kostüme, Bühnenbild, Licht und Technik sowie die AG Öffentlichkeitsarbeit gebildet. Die Schüler ordneten sich selber Arbeitsgruppen zu, was ohne größere Auffälligkeiten ablief. Die Stückgruppe übernahm die Koordination der Arbeitsgruppen. Ihre Mitglieder waren in allen Arbeitsgruppen vertreten und agierten als Kommunikatoren. Zwischen der Stückgruppe und einzelnen Arbeitsgruppen (der AG Kostüme, der AG Bühnenbild und der AG Öffentlichkeitsarbeit) kam es im Verlauf immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten. Die Arbeitsgruppen fühlten sich in ihrer Arbeit bevormundet und eingeschränkt, wenn die Stückgruppe ihren Koordinationsauftrag in einer wenig transparenten Weise wahrnahm, die Entwürfe der Arbeitsgruppen veränderte oder der Klasse zur Abstimmung vorlegte, ohne dies jeweils mit den Gruppen abzustimmen. Eine entscheidende Änderung gegenüber dem ersten Durchgang im Schuljahr 2005/06 erfuhr das Projekt im zweiten Jahr in der Organisation der Theaterpraxis: Das Theaterstück im ersten Jahr wurde unter der Regie des betreuenden Lehrers größtenteils von den Schülern selbst entwickelt und erarbeitet. So schrieben sie z.B. das Textbuch für eine Theaterversion des Stoffes selbst und organisierten die Proben in Eigenregie. Letztlich hatte das Stück am Ende einige Längen und Schwächen. 50 Im zweiten Jahr wurde deshalb ein Theaterpädagoge mit in das Projektteam 50 Dies zeigte sich auch daran, dass das Stück von der Schultheaterjury nicht mit in die Schultheaterwochen aufgenommen wurde. 106
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