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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

dass schulische Aktivitäten einen pädagogischen Zweck erfüllen müssen und<br />

irgendwie zum Lernen da sind. 80<br />

Weiter heißt es an derselben Stelle:<br />

„Im Mittelpunkt steht das Lernbegleitungsgespräch, in dem es um die Bedingungen<br />

und Voraussetzungen <strong>des</strong> Lernens geht. Im Lernbegleitungsgespräch betrachten Sie<br />

gemeinsam mit Ihrem Lehrer Ihre Fähigkeiten, Stärken, Möglichkeiten und Ressourcen.<br />

Auch sollte nach Lernbehinderungen und förderlichen Momenten gesucht werden“.<br />

Es ist bemerkenswert, wenn eine Schule in solch deutlicher Weise gegenüber ihren<br />

Oberstufenschülern das Lernen betont und sich nicht scheut, zentrale Aspekte <strong>des</strong><br />

Lernens anzusprechen und den Schülern erste Begriffe zum Lernen an die Hand zu<br />

geben. Damit wird das Lernen in der Schule aus seinem quasi-naturwüchsigen,<br />

unbewussten, ereignishaften Status herausgenommen und zu einem<br />

bewusstseinsfähigen und bewusstseinpflichtigen Prozess gemacht, der bewusst<br />

gestaltet werden muss – und für den letztlich der Schüler selbst verantwortlich ist.<br />

Um die Lernbegleitgespräche effektiv zu machen, hat die Schule einen ganzen Kranz<br />

von Instrumenten entwickelt: In einem eigenen gestalteten Ordner – dem sog.<br />

„Lernbegleiter für die Oberstufe“ – erhält jeder Schüler mit Eintritt in die Oberstufe<br />

neben einem Blatt mit allgemeinen Regeln für die Epochenheftabgabe, einem<br />

Überblick über die an der Rudolf-Steiner-Schule Bochum möglichen Abschlüsse und<br />

einer offiziellen Schulordnung folgende Dokumente:<br />

Die schon erwähnten „Anforderungsprofile für die Oberstufe“ – eine eigens<br />

verfasste Sammlung von Lerninhalten und Unterrichtszielen für je<strong>des</strong> Fach für<br />

je<strong>des</strong> Schuljahr (bisher mit Ausnahme, wie gesagt, der besonderen pädagogischen<br />

Angebote). Damit erhält jeder Schüler für je<strong>des</strong> Fach eine genaue Beschreibung<br />

der geplanten Lernziele und -inhalte, eine Beschreibung der schriftlichen und<br />

mündlichen Leistungsanforderungen (Leistungserwartungen), einen Hinweis auf die<br />

Art der Leistungsbeurteilung und eine Art pädagogische Erläuterung <strong>des</strong> Stoffes<br />

(Worauf kommt es an?). Diese Zusammenstellung macht „Schule“ für jeden<br />

Schüler transparent; er kennt die Ziele laut Lehrplan und weiß, was von ihm<br />

erwartet wird – eine Min<strong>des</strong>tvoraussetzung für selbstgesteuertes Lernen und für<br />

jede selbständige Orientierung im formalen Lernprozess.<br />

Die Check-Liste für die „Schüler-Selbstevaluation“. Dabei handelt es sich um ein<br />

standardisiertes Instrument, mit dem der Schüler sich selbst anhand von 17 kurz<br />

80 Die Kölner Portfolioarbeit z.B. führte ja doch offenbar bei den Schülern zu der Erleuchtung,<br />

dass das Klassenspiel nicht nur zum Vergnügen und aus Tradition da ist, sondern weil man<br />

daran sehr viel lernen kann, und dass es ja nur <strong>des</strong>halb als Veranstaltung im Rahmen von<br />

Schule legitimiert ist (s.o., Kap. 5.3).<br />

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