Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Portfolio in der Waldorfschule
mehr Lernbegleiter zu sein als Instruktor. In der Form der Expedition ist eine solche
Haltung aber schon strukturell angelegt.
Ebenso wie die Kölner Schule mussten auch die Lehrer der Windrather Talschule in
Velbert erfahren, dass die Portfolioarbeit eine sehr zeitintensive Arbeits- und
Unterrichtsmethode ist, die eine intensive, persönliche Betreuung der Schüler
erfordert 70 . Dem Schüler innerhalb dieser Betreuungssituation immer wieder den Blick
über seine persönliche, situationsgebundene Betroffenheitsebene hinaus auf
wiederkehrende Strukturen zu öffnen, scheint der besondere Anspruch an die Lehrer
zu sein, den die Portfolioarbeit mit sich bringt. Dies erfordert bei der Lehrkraft ein
ausgeprägtes Bewusstsein für den Arbeits- und Wirkungszusammenhang, in dem das
Portfolio verfasst wird, und hohe eigene Reflexions- und Beratungskompetenzen.
Eine letzte Bemerkung: Es lag nur ein Satz an ausgewählten Portfolios aus dem
Talkolleg vor. Arbeitszeugnisse anderer Schüler, ein erschöpfender Bestand
vollständiger Datensätze, standen für die Untersuchung nicht zur Verfügung. Ob sich
beim Einbezug dieser Arbeiten ein anderes Bild ergeben hätte, muss so offen bleiben.
Unsere Vermutung aus den vorliegenden Arbeiten ist, dass das Portfolio eine
Arbeitsform ist, die Schüler mit hohen logischen und verbalen Fähigkeiten prämiert.
Diese Anforderungen kann dem Grundansatz integrativen Unterrichts im Weg stehen.
70 Projektbericht, S. 3.
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