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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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6.2.4.1. Strukturelle Veränderungen<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Hier fällt auf, dass an allen beteiligten Schulen strukturelle Veränderungen der<br />

betroffenen Teilbereiche der Schule sehr bald nach Projektbeginn und erheblich<br />

umfangreicher vorgenommen wurden, als ursprünglich gedacht.<br />

Das wurde gleich nach Projektbeginn deutlich an der Zusammenarbeit der drei<br />

Schulen, die die Jahresarbeiten in die Portfolioarbeit einbrachten: Schon nach wenigen<br />

Projektwochen waren sie dabei, ein grundlegend neues Prozesskonzept für die<br />

Jahresarbeiten zu entwickeln, Qualitätskriterien zu formulieren und die Betreuung<br />

systematisch zu organisieren. Ähnlich in Köln: Der Gedanke, sich mit dem Klassenspiel<br />

am Portfolioprojekt zu beteiligen, führte unmittelbar zu einer Neuorganisation <strong>des</strong><br />

gesamten Ablaufs, so z. B. zum Gedanken einer „Übergabe“ der Erfahrungen <strong>des</strong><br />

vorangegangenen Jahrgangs an den jetzigen und zu dem Entschluss, die<br />

neuralgischen Punkte im Gesamtablauf – z. B. die Stückauswahl – grundsätzlich<br />

anzugehen (dass die gefundene Lösung sich letztlich nicht als optimal herausstellte,<br />

ändert an dieser grundsätzlichen Bereitschaft zu strukturellen Veränderungen nichts).<br />

In Bochum bezogen sich die Veränderungsaktivitäten zwar zunächst vor allem auf<br />

äußere Gestaltungs- und Organisationsfragen, sehr bald wurde aber deutlich, dass<br />

man ohne tiefergreifende strukturelle Veränderungen nicht weiterkommen würde.<br />

Einzig in Velbert griffen die Portfolos weniger in die Schulstrukturen ein und lösten<br />

weniger strukturelle Veränderungen aus, vermutlich, weil diese Schule ohnehin mit<br />

sehr offenen Strukturen arbeitet und eine <strong>zur</strong> Betreuung tendenziell geeignete<br />

Organisation bereits aufgebaut hatte.<br />

Der Entschluss einer Schule, auch nur in Teilbereichen mit Kompetenzportfolios<br />

arbeiten zu wollen, löst also offenbar unmittelbar Qualitätsprozesse aus und setzt<br />

Veränderungsbereitschaft in Gang. Das hängt zum Teil einfach damit zusammen, dass<br />

<strong>zur</strong> Einführung, Erklärung und Korrektur der Portfolios geeignete Arbeitsformen – z. B.<br />

regelmäßige Sitzungen, bei denen voneinander gelernt werden kann – benötigt<br />

werden, die es in der Regel nicht gibt. Zum anderen drückt sich darin aber aus unserer<br />

Sicht auch der mit der Portfolioarbeit einfach verbundene deutlich höhere Grad an<br />

Bewusstheit und Reflexivität aus. Verhältnisse werden bewusst und in Frage gestellt,<br />

die zuvor jahrelang einfach so hingenommen worden waren.<br />

6.2.4.2. Lernarrangements<br />

Wenn es gutgeht, bezieht sich diese Bereitschaft <strong>zur</strong> Reorganisation auf Fragen der<br />

Lernförderlichkeit der bestehenden Verhältnisse. Die Situation, in der gelernt werden<br />

soll, muss strukturiert werden. Die Prozesse müssen auf die optimale Lernsituation hin<br />

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