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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

in ihren Portfolios ein. Derartige Erlebnisse scheinen somit zu den eindrücklichsten in<br />

den Expeditionen zu gehören:<br />

(V-11.3: 5; Auszug aus einer mehrseitigen Beschreibung der Probleme, mit dem Chef<br />

und den Mitarbeitern einer Baumschule zu einem guten Arbeitsverhältnis zu finden)<br />

Als einer von drei der insgesamt zwölf Schüler ist V-11 gezwungen, sich in seinem<br />

Portfolio mit dem Scheitern in einer Expeditionen auseinanderzusetzen. Die drei<br />

betroffenen Schüler schafften es nicht, sich in die Sozialstruktur <strong>des</strong> Betriebes zu<br />

integrieren, hatten starke Probleme mit der Disziplin, überhaupt bzw. pünktlich und<br />

nicht mit z.T. mehreren Stunden Verspätung am Praktikumsplatz zu erscheinen, oder<br />

brachten nicht die Motivation auf, sich kontinuierlich mit ihrem eigenständig<br />

durchzuführenden Forschungsprojekt zu beschäftigen, so dass sie ihre selbst<br />

gesteckten Ziele schließlich nicht erreichen (V-4.2: 3-4, 9+11; V-10.2: 3+13 ; V-10.3:<br />

1+3; V-11.1: 12-14). Sie nutzen ihre Portfolios weniger, um Tätigkeiten oder fachlich<br />

und beruflich Gelerntes darzustellen, sondern thematisieren vordringlich ihr<br />

Fehlverhalten und die dieses Verhalten auslösenden Situationen.<br />

Neben den Kontexten der Praktikumssuche, der Durchführung und <strong>des</strong> Lernertrags,<br />

äußern sich einige Schüler zu Vorsätzen, die sie für die nächste Expedition gefasst<br />

haben oder gehen auf die Umsetzung solcher Vorsätze aus der letzten Expedition ein.<br />

Betrachtet man die Summe der Themen insgesamt, lässt sich schließen, dass die<br />

Schüler im Talkolleg das Angebot und die von den Lehrern gestellte Aufgabe<br />

angenommen haben, ihre außerschulischen Expeditionserfahrungen zu betrachten und<br />

in den Portfolios darzustellen. Dabei berücksichtigen sie – wie gezeigt – nicht nur ihre<br />

Erfolge und positiven Eindrücke, sondern setzen sich auch mit Problemen oder<br />

Erlebnissen auseinander, die sie als überraschend oder als negativ erlebt haben.<br />

Zunächst kann festgehalten werden, dass das Portfolio ein für die Schüler geeignetes<br />

Medium zu sein scheint, um Handlungsabläufe und Tätigkeiten, aber auch persönliche<br />

Entscheidungen, Erwartungen, Initiativen und Lernerfahrungen zu beschreiben und<br />

sich diese nach Abschluss der Expedition vor Augen zu führen. Ob die<br />

Beschreibungen rein dokumentarischer Art sind, ob es sich bei ihnen um Reflexionen<br />

handelt und wie die Qualität der echten Reflexionen in den Portfolios zu bewerten ist,<br />

wird im nächsten Kapitel betrachtet.<br />

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