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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Sammlung von Schülernotizen überhaupt Unterlagen wanderten, waren sie, das stellte<br />

sich bald heraus, kaum auswertbar und nicht brauchbar.<br />

Die Fragen, die den Schülern in ihrem Fachunterricht am Anfang <strong>des</strong> Schuljahrs<br />

mitgegeben wurden, sind im folgenden zitiert; sie stehen im Einklang mit dem, was in<br />

den dokumentierten Einführungsstunden vereinbart worden war:<br />

„A) Du benennst das Thema deiner handwerklichen Abschlussarbeit.<br />

Möglichst ist auch eine grobe Skizze über Form oder Inhalt <strong>des</strong><br />

Werkstücks dabei.<br />

B) Du benennst die von dir erwarteten Schwächen, die dir bei der Arbeit im<br />

Wege stehen können, und …<br />

C) Du benennst auch, mit welcher Stärke du sie in den Griff bekommen<br />

willst. Dabei ist für bei<strong>des</strong> dein Flip-Chart-Blatt die Grundlage.<br />

D) Es wird ein Reflexionstermin vereinbart. Er soll in der Woche vor oder<br />

nach den Herbstferien liegen.“ 26<br />

Dass diese Aufgaben nicht bearbeitet wurden, war nicht nur eine Schwierigkeit <strong>des</strong><br />

Anfangs: Durch das gesamte Projekt zog sich die Unlust der Schüler, sich das Material<br />

für ein Portfolio zu erarbeiten. Sie waren nicht bereit, in größerem Umfang Notizen<br />

dazu anzufertigen, welche Erfahrungen sie über ihre Facharbeit hinaus in ihrer Arbeit<br />

machten. Wenn sie überhaupt etwas schrieben, waren dies meist karge Bemerkungen<br />

zu fachlichen Aspekten ihrer Arbeit oder kurze Anmerkungen, aus denen der Unwillen,<br />

sich dieser Aufgabe zu unterziehen, mehr herauszulesen war als irgendein Inhalt, der<br />

den Schülern später als Ausgangsmaterial für „Lernschleifen“, für Selbsterfahrung<br />

dienen könnte. – Die Aktenordner blieben fast leer.<br />

Fragte man die Schüler danach, warum sie die kleine Sammlungsübung, üblicherweise<br />

am Ende der Stunde, selten als eine Hausaufgabe, verweigerten, dann hatten sie erst<br />

einmal keine Lust, sahen keinen Sinn in dieser Übung. Der große Bogen von der<br />

handwerklichen Arbeit <strong>zur</strong> Beobachtung der eigenen Schwächen und Stärken, <strong>zur</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> der Kompetenzen, trug offensichtlich nicht durch das Schuljahr. Aber es<br />

gab auch Zwischentöne, die darauf hinweisen, dass die Schüler ihre inneren<br />

Motivlagen und Überlegungen nicht öffentlich machen wollten.<br />

26 Protokoll der Lehrerbesprechung vom 1.9.2005, nicht veröffentlicht.<br />

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