27.10.2013 Aufrufe

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gründlich ihre eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten mit den Vorgaben <strong>des</strong><br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

kennengelernten Berufes abgleichen und über alle Prozesse in den Portfolios Zeugnis<br />

ablegen (u.a. V-1, V-3, V-5 und V-8). Bei diesen Schülern zeigt sich, dass sie das<br />

Portfolio genutzt haben, um ihre Überlegungen systematisch zu ordnen und sie in einer<br />

verbindlichen Schriftform niederzulegen.<br />

Neben dem Ziel, den Schülern eine Entscheidungsgrundlage für ihren beruflichen Weg<br />

mitzugeben, sollten die Schüler im Verlauf <strong>des</strong> Talkollegs durch die eigenständige<br />

Organisation der Expeditionen und Arbeit in den Praktika oder an den selbstgewählten<br />

Projekten einen Prozess der Persönlichkeitsbildung durchmachen. Auch in Bezug auf<br />

diesen Punkt ist es schwierig, den Erfolg der Portfolioarbeit abschließend zu beurteilen.<br />

Auch zu diesem Thema lassen sich keine Äußerungen der Schüler finden; die<br />

Beschreibungen der Schüler zu persönlichen <strong>Entwicklung</strong>en sind wenig systematisch.<br />

Wieder arbeiten die Schüler nicht strukturiert und haben keine Begriffe (z. B.<br />

Kompetenzbegriffe) <strong>zur</strong> Verfügung, an denen sie ihre Gedanken aufhängen könnten.<br />

Trotzdem war es möglich, aus dem vorhandenen Portfoliomaterial zwei grundlegende<br />

Ergebnisse hinsichtlich <strong>des</strong> Nutzens der Portfolioarbeit als Medium der Selbstreflexion<br />

im Unterricht und <strong>zur</strong> Darstellung von Kompetenzen herauszuarbeiten:<br />

Dass einige Schüler <strong>Entwicklung</strong>sschritte in Bezug auf ihr Verhalten geschafft haben,<br />

wurde bereits weiter oben am Beispiel <strong>des</strong> Schülers V-1 deutlich gemacht. Dass die<br />

Portfolioarbeit in Velbert die Schüler jedoch nicht zwangsläufig zu derartigen<br />

Leistungen geführt hat, wurde an dem mit aufgeführtem Gegenbeispiel klar. Die<br />

Schüler scheinen in unterschiedlicher Weise zu den nötigen Reflexionsschritten in der<br />

Lage zu sein. Es scheint im Projekt besonders schwierig gewesen zu sein, allen<br />

Schüler von Beginn an die komplexen Prozesse der Selbstreflexion nahezubringen.<br />

Das zweite interessante Ergebnis der Analyse war, dass es hinsichtlich der<br />

Betrachtung der eigenen Verhaltensmuster, der eigenen Stärken und Schwächen nicht<br />

nur Betreuungs- und Anleitungsbedarf im Portfolioprozess und bei der Erstellung <strong>des</strong><br />

Portfolios zu geben scheint. Es scheint darüber hinausgehend angebracht zu sein, mit<br />

den Schülern ihre Ergebnisse in den Portfolios nachträglich aufzuarbeiten und weitere<br />

Gesprächsangebote zu machen. So ließ sich bei mehreren Schülern feststellen, dass<br />

sie bestimmten Verhaltensmustern, die sie selber in den Portfolios als nicht der<br />

Situation angemessen charakterisierten, über mehrere Expeditionen treu blieben. Ein<br />

Beispiel ist das schlichte, von ihm selber erkannte Problem eines Schülers, dass er<br />

sich nicht frühzeitig um Plätze für seine Praktika bemühte und letztlich bei allen vier<br />

Expeditionen, von denen den Evaluatoren Portfolios vorliegen, auf Notlösungen<br />

<strong>zur</strong>ückgreifen musste (V-6, Portfolios 1-4). Beispiele dieser Art lassen den Schluss zu,<br />

dass durch die Portfolioarbeit zwar Erkenntnisse gewonnen werden können, dass aber<br />

152

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!