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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Die Schüler, die zu dem Endergebnis der Portfolioarbeit Stellung nehmen, äußern sich<br />

durchweg positiv. Der Stolz auf das im Projekt Erreichte und die ausführliche<br />

Dokumentation, die die Schüler mit dem Portfolio in den Händen halten, überwiegen<br />

dabei (u.a. K-1, 13; K-13: 27; K-21: 5). Ein größerer Teil der Schüler beschreibt die<br />

Arbeit am Portfolio allerdings im Rückblick als mühsam und z.T. nicht einfach, aber<br />

letztlich als sinnvoll. Vor allem die bei den Schülern zwischenzeitlich eher ungeliebte<br />

Fleißarbeit <strong>des</strong> Notierens während der Projektphase wird von mehreren Schülern im<br />

Nachhinein geschätzt (u.a. K-2: 21). Ein einziger Schüler (K-1), der in seinem relativ<br />

kurz ausgefallenen Portfolio wenig Reflexion, sondern eher auf der Reflexionsstufe 1<br />

verbleibende Beschreibungen liefert, äußert in Hinsicht der Umsetzung <strong>des</strong> Portfolios<br />

nur Probleme. Er fand zum einen den zeitlichen Aufwand <strong>des</strong> Portfolios im<br />

Stückerarbeitungsprozess hinderlich und er gibt an, dass seine Unkenntnis darüber, in<br />

welcher Form das Portfolio letztlich vom Lehrer bewertet wird, seiner Arbeit am<br />

Portfolio nicht förderlich war. (K-1: 13) Zu einer anderen Bewertung <strong>des</strong> Problems der<br />

Beurteilung kommt der Schüler K-8, der weniger die Fremdbewertung als die<br />

Eigenbewertung hervorhebt und als schwierig ansah. Er schaffte es aber, das<br />

tendenzielle Unbehagen produktiv zu nutzen. Er schreibt:<br />

(K-8: 32)<br />

Es lässt sich zusammenfassen, dass es nicht gelungen ist, allen Schülern die über<br />

eine reine Dokumentation hinausgehenden Funktionen der Portfolioarbeit nahe zu<br />

bringen, dass aber der größere Teil der Schüler ein angemessenes<br />

Aufgabenverständnis <strong>des</strong> Instrumentes Portfolio gewonnen hat. Führt man die<br />

Ergebnisse der externen Portfolioanalyse mit den Schüleraussagen <strong>zur</strong> Portfolioarbeit<br />

zusammen, so zeigt sich, dass gerade das Verständnis <strong>des</strong> Schülers für die<br />

komplexeren Lernzusammenhänge, die das Portfolio eröffnen kann, entscheidend für<br />

die Qualität <strong>des</strong> letztlich erstellten Portfolios ist. Ein Schüler, der den Sinn seiner<br />

Portfolioarbeit nur in der Dokumentation der Ereignisse und <strong>des</strong> Endergebnisses sieht,<br />

wird auch nur eine Dokumentation erstellen. Schüler, die das Portfolio als Lernmedium<br />

verstehen, sind zwar damit nicht umgehend in der Lage, im Portfolio die geforderten<br />

Lernreflexionen in einer guten Qualität zu bringen, versuchen aber verstärkt, das<br />

Erlebte nicht nur wiederzugeben, sondern darüber hinaus für sich zu analysieren. Es<br />

ist also lohnend und sinnvoll, auf die Vermittlung <strong>des</strong> didaktischen Hintergrun<strong>des</strong> der<br />

Portfolioarbeit im Unterricht nochmals einen stärkeren Fokus zu setzen – oder: Wenn<br />

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