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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

konnte, wurde der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Begleitung auf die Arbeit mit<br />

den Lehrern gelegt. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass viele Lehrer sich mit den<br />

Grundgedanken der Kompetenzfeststellung schwer tun und den Unterschied <strong>zur</strong><br />

konventionellen Beurteilung von Schülerleistungen kaum verstehen. So zeigte sich,<br />

dass im Teilprojekt der Bochumer Schule die Schwierigkeiten bei der Einführung und<br />

Umsetzung der Abschlussportfolios stark unterschätzt worden waren – sowohl auf der<br />

Schüler-, als aber auch und vor allem auf der Lehrerseite. Die Aufmerksamkeit hatte<br />

bisher fast ausschließlich der Konzeption, der Begründung der Abschlussportfolios und<br />

der Herstellung der Mappen und Materialien gegolten, während die eigentliche<br />

Problematik – die Vorbereitung der Lehrer und der Schüler – bis dahin unterschätzt<br />

worden war.<br />

Die Vorbereitung der Schüler war bisher unterblieben, weil der entsprechende<br />

Grundgedanke der Kompetenzportfolios – man erarbeitet solche Portfolios für sich<br />

selbst – zunächst von der Schule nicht rezipiert worden war und anfangs auch mit<br />

vielen Argumenten 82 abgelehnt wurde, bis schließlich der Arbeitsgruppe klar wurde,<br />

dass man ohne diese Wendung die eigenen Ziele nicht erreichen würde. Das bereits<br />

angelaufene (und zuerst gar nicht im Zusammenhang mit der Portfolioarbeit stehende)<br />

Projekt zu den Lernbegleitungsgesprächen erleichterte schließlich den Sinneswandel,<br />

weil der innere Zusammenhang klar wurde.<br />

Die Vorbereitung der Lehrer blieb das eigentliche Problem, das bisher nicht<br />

befriedigend gelöst werden konnte, aber weiterhin bearbeitet wird. Die für die<br />

Schlussevaluation <strong>zur</strong> Verfügung gestellten 32 Abschlussmappen der Schüler der 12.<br />

Klasse 2007 zeigen zwar, dass an einigen Stellen Fortschritte erzielt wurden, sie sind<br />

jedoch weiterhin nicht evaluierbar im Sinne eines systematischen Vergleichs der<br />

tatsächlichen Ergebnisse mit den Zielen bzw. den von der Schule erhofften/erwarteten<br />

Wirkungen. Würde man unter diesem Gesichtspunkt evaluieren, wäre das Ergebnis<br />

eindeutig: In der vorliegenden Form entsprechen die Abschlussportfolios nicht den<br />

Kriterien und Selbstaussagen der Schule. Dies wird im nächsten Abschnitt kurz belegt.<br />

Ähnliche Probleme ergeben sich für die Evaluation der Wirkungen dieser<br />

Abschlussportfolios, also insbesondere ihrer Akzeptanz bei den Schülern selbst und<br />

bei den übernehmenden Stellen. Das „Produkt“ ist am Projektende noch so unfertig,<br />

dass die Ergebnisse der Evaluation unter diesem Gesichtspunkt völlig verzerrt und<br />

wertlos wären und nichts über das Instrument Abschlussportfolio als solches aussagen<br />

können. Wenn z.B. ein befragter Schüler angäbe, das Abschlussportfolio nicht<br />

82 Z.B. dem Argument, Schüler vor allem der 9. und 10. Klasse würden schlechter formulieren<br />

als Lehrer und sich <strong>des</strong>halb mit schlecht selbstformulierten Portfolios evtl. eher schaden.<br />

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