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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

„Bei der Einrichtung der Unterrichte für die Portfolio-Arbeit war dieses Präsentationsziel<br />

der Dreh- und Angelpunkt. Der Weg dorthin und das erreichte Ziel sollten<br />

wahrgenommen, reflektiert und als Berufs- und Lebensvorbereitung durchschaut<br />

werden.“<br />

Die „Schneider“ machen eine Modenschau, die „Schreiner“ eine Möbelmesse, die<br />

„Hauswirtschaftler“ steuern ein Buffet bei. Im handwerklich-praktischen Unterricht wird<br />

für diese Präsentation ein besonderes Werkstück oder eine besondere Leistung<br />

produziert. Die Abschlusspräsentation wirkt so auf die Inhalte <strong>des</strong> Unterrichts <strong>zur</strong>ück,<br />

sie war der didaktische „Anker“, an dem das Portfolioprojekt seinen Halt finden sollte.<br />

5.1.1. Ziel<br />

In der Diskussion <strong>zur</strong> Portfolio-Arbeit in den handwerklich-praktischen Fächern war<br />

anfangs auch die Waldorfschule aus Gütersloh beteiligt. Es gab in der Vorphase <strong>des</strong><br />

Projekts Differenzen zwischen Projektleitung und den Schulen, ob eine Zertifizierung<br />

der Schüler mit Hilfe und auf Basis eines Portfolios oder ob der Prozess <strong>des</strong><br />

Unterrichts mit Portfolios im Vordergrund stehen solle. Eine Protokollnotiz einer<br />

Besprechung aus Gütersloh von Februar 2005 markiert den gefundenen Konsens:<br />

„Es wurde Einigkeit darüber hergestellt, daß ein Zertifikat über eine handwerkliche<br />

Leistung (Schüler kann schmieden oder feldmessen …) noch nichts mit dem Problem<br />

zu tun hat, was beim Portfolio herumtreibt. Erst, wenn Fähigkeiten definiert sind, die<br />

jenseits der handwerklichen Fertigkeiten (fachliche Kompetenzen) gelernt werden<br />

sollen (Aufmerksamkeit, Willen, Koordination, soziale Kompetenz, Arbeitsorganisation),<br />

kann ein Lernprozeß bewußt werden und wird damit der reflexiven Schleife der<br />

Portfolio-Arbeit zugänglich.“ 18<br />

Nach dieser Einigung konzentrierte sich die Arbeit im Projekt darauf, wie diese<br />

„reflexiven Schleifen“ hergestellt, wie die Schüler dazu gebracht werden könnten, sich<br />

ihren eigenen Lernprozess bewusst zu machen, anzueignen, und darüber schreiben zu<br />

können.<br />

18 Das soll nicht heißen, dass fachliche Portfolios nicht möglich wären, die auch als eine Art<br />

Zertifizierung dienen könnten; sie würden jedoch eine sehr genaue, differenzierte Beschreibung<br />

und fachliche Analyse der jeweiligen fachlichen Tätigkeiten und der in ihnen enthaltenen<br />

Qualifikationsanforderungen voraussetzen und auch dann immer noch nichts über erreichte<br />

generalisierbare und übertragbare Handlungskompetenzen aussagen, um die es bei diesem<br />

doch immerhin allgemeinbildenden Bildungsweg letztlich immer gehen muss. Vgl.<br />

Gesprächsprotokoll Arbeitsgruppe Handwerk vom 23.2.05, nicht veröffentlicht.<br />

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