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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Bochum – „Abschlussportfolio“:<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

In Bochum war von Anfang das Ziel <strong>des</strong> Teilprojekts, ein nach außen vorzeigbares<br />

Abschlussportfolio zu erstellen. Es ging hier nicht primär darum, dass<br />

Schülerarbeiten über den eigenen Lernprozess entstanden, sondern dass Schüler<br />

und Schule vorführen sollten, was in der Schule geleistet worden war. Es lagen also<br />

keine auswertbaren Portfolios vor. Im evaluierenden Nacherzählen der<br />

<strong>Entwicklung</strong>en an der Bochumer Schule, die von ihrem Ursprungsvorhaben immer<br />

mehr in Richtung auf einen portfoliogestützten Unterricht sich bewegten, zeigt sich,<br />

dass der Einsatz eines Portfolios zum Schulabschluss auch auf den Unterricht<br />

selbst <strong>zur</strong>ückwirkt. Die Bochumer Evaluation greift auf sehr unterschiedliche<br />

Materialen zu und wird in der Form einer „Produktzertifizierung“ organisiert.<br />

Im folgenden wird beschrieben, wie mit den Texten umgegangen wird, die in den<br />

Teilprojekten Schauspiel, Oberstufenkolleg und – mit Einschränkungen – Jahresarbeit<br />

von den Schülern erarbeitet wurden.<br />

4.2. Umgang mit den Schülerarbeiten<br />

Den Erfolg von Portfolioarbeit zu bemessen, heißt, sich auch mit den Inhalten <strong>des</strong><br />

Lernkontextes und der Portfolios zu beschäftigen. Die vorliegenden Schülerportfolios<br />

bieten in der Regel keine vom Inhalt losgelöste Metareflexion der eigenen Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen, auch nicht in Form einer Zusammenfassung zu einem „individuellen<br />

Kompetenzprofil“. Vielmehr erschließen sich die Schüler ihre neuen Lernerfahrungen –<br />

der Methode der Kompetenzportfolios entsprechend – über die konkreten Lerninhalte<br />

und Lernsituationen, von denen ausgehend sie in unterschiedlich konzentrierter und<br />

reflexiver Art und Weise Schlüsse bezüglich ihres Lernzuwachses und ihrer<br />

Selbsterkenntnis ziehen.<br />

Dies bildet ein notwendiges Lehrprinzip ab, das für die Vermittlung von Kompetenzen<br />

zentral ist. So war ein Ergebnis <strong>des</strong> von der OECD durchgeführten DeSeCo-Projektes<br />

(Definition and Selection of Competencies), „dass Schlüsselkompetenzen nicht als<br />

solche – eigenständig – existieren, sondern immer an konkrete Anforderungen, die zu<br />

bewältigen sind, geknüpft sind. Vor allem im Hinblick auf die Erfassung und den<br />

Nachweis von Schlüsselkompetenzen hat das <strong>zur</strong> Folge, dass die Förderung von<br />

Schlüsselkompetenzen sich immer im Medium einer konkreten Anforderung vollziehen<br />

muss und dass sie sich auch nur bei der Bewältigung dieser Anforderungen zeigen und<br />

nachgewiesen werden können.“ (Timmerberg 2006: 56)<br />

56

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