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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

aufgenommen. Er übernahm Aufgaben in der Dramaturgie, in der Regie und in der<br />

Probenarbeit.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen dem Theaterpädagogen und den Schülern stellte sich<br />

allerdings als schwierig heraus, vor allem im Bereich der Regie. Hier gab es ja eine<br />

eigene Arbeitsgruppe für Regie, in der die Schüler nach dem Projekt<strong>des</strong>ign wo immer<br />

möglich selbstbestimmt Entscheidungen treffen und die anstehenden Aufgaben<br />

organisieren und bewältigen sollten. Das kollidierte mit dem Auftrag und<br />

Selbstverständnis <strong>des</strong> Theaterpädagogen. Der betreuende Lehrer fasst zusammen:<br />

„Die Mitwirkung <strong>des</strong> Theaterpädagogen zu beurteilen, fällt mir nicht leicht. Er hat eine<br />

Professionalisierung der Arbeit bewirkt, die Beobachtung der Schüleraktivitäten und die<br />

Ermöglichung der Selbständigkeit der Schüler aber an manchen Stellen erschwert.“ 51<br />

Denn gerade die Schülerregie, die zum ersten Mal in einem Kölner Theaterprojekt<br />

durch eine Arbeitsgruppe geleistet wurde, hält Schulze für „ein komplexes Lernfeld“,<br />

das „soziale Kompetenzen in einem hohen Grade fördert“ (ebenda).<br />

Die Produktion <strong>des</strong> Schauspiels dauerte ein halbes Jahr. Am Ende <strong>des</strong><br />

Produktionsprozesses lag eine intensive Probenphase, die die letzten zwei Wochen<br />

vor den Aufführungen umfasste. In diesen zwei Wochen waren die Schüler vom<br />

regulären Unterricht befreit und widmeten sich ganztags der Probenarbeit. Zum ersten<br />

Mal fanden Durchlaufproben statt, die Arbeitsgruppen mussten jetzt ihre Aufgaben<br />

fertigstellen. Es zeigte sich, dass mehrere Arbeitsgruppen mit ihrem Zeitplan deutlich<br />

im Verzug waren. Mit Hilfe intensiver Interventionen von Seiten <strong>des</strong> betreuenden<br />

Lehrers und der Mithilfe anderer Schüler, die gerade weder auf der Bühne noch in ihrer<br />

AG gebraucht wurden, konnten jedoch alle Arbeitsgruppen ihre Aufgaben noch vor<br />

Aufführungsbeginn zu Ende führen.<br />

Insgesamt fanden fünf gut besuchte Aufführungen statt, die im Publikum auf eine sehr<br />

positive Resonanz trafen. Der Produktion war eine große Dichte und intensive Wirkung<br />

eigen. Das beklemmende Thema <strong>des</strong> Stückes wurde von den Schülern in den<br />

Aufführungen authentisch, bedrückend und sehr konzentriert auf die Bühne gebracht.<br />

Schüler und Lehrer bekamen vom Schülerpublikum und nach den öffentlichen<br />

Vorstellungen ausschließlich positive Rückmeldungen.<br />

51 Projektbericht, a.a.O., S. 28.<br />

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