27.10.2013 Aufrufe

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Portfolio in der Waldorfschule<br />

dass dieser Schritt ebenso wichtig wie er den meisten Schülern unbekannt ist, und wir<br />

schließen daraus, dass Schulen hier eine aktuelle und dringende Aufgabe haben, für<br />

deren Erfüllung die Portfolioarbeit eine sehr günstige Gelegenheit bietet. Auch dieser<br />

wichtige Schritt muss aber bewusst begleitet und angeleitet werden, und auch dafür<br />

benötigt die Schule wiederum entsprechende personelle und zeitliche Ressourcen, die<br />

nur verfügbar sind, wenn sie freigeräumt, d. h., wenn vorhandene Möglichkeiten<br />

umgeschichtet werden. Das aber dürfte kaum ohne Widerstände abgehen. 93<br />

6.2.4.4. Externe Berater und Evaluatoren<br />

Nach unseren Erfahrungen mit dem nordrhein-westfälischen Portfolioprojekt halten wir<br />

den Bedarf der Schulen, die Portfolioarbeit einführen wollen, nach externer Beratung<br />

für wesentlich höher, als dies im Projekt ursprünglich vorgesehen war. Allein der<br />

Aufbau eines Grundverständnisses für die Portfolioarbeit, der im Antrag als eine Sache<br />

von wenigen Stunden im Rahmen eines Startworkshops eingeschätzt wurde, hat sich<br />

in manchen Schulen bis zum Projektende fortgesetzt. Auch in technischen und<br />

Begleitfragen herrschte überall sehr viel Unsicherheit, ganz zu schweigen von den<br />

„eigentlichen“ Veränderungsaufgaben wie dem Wandel der Lehrerrolle oder der Abkehr<br />

vom „Zeugnisstil“. Wir müssen festhalten, dass eine (Waldorf-) Schule – entgegen<br />

unseren ursprünglichen Erwartungen – kaum in der Lage ist, eine Arbeit mit<br />

Kompetenzportfolios leichtfüßig und aus eigener Kraft in Gang zu setzen, sondern<br />

dazu intensive Begleitung, Korrektur, manchmal auch Widerstände und „Augenöffner“<br />

von außen benötigt.<br />

Heute wissen wir, dass die im Projekt vorgesehene Fachberatung im ersten Projektjahr<br />

um vieles zu klein und zu kurz angesetzt war. Hinzu kam, dass die Arbeit <strong>des</strong><br />

Fachberaters nur von einigen Teilprojekten angenommen, von anderen dagegen<br />

abgelehnt wurde. Diese pädagogische Fachbegleitung war zudem im Projekt selbst<br />

93 Zu den Verdichtungsprozessen in Form von „Dossiers“ können wir ebensowenig empirisches<br />

Material beitragen wie zu den vielen Fragen zu den Reaktionen der „übernehmenden<br />

Institutionen“ – und zwar aus dem einfachen Grund, weil dieser Schritt innerhalb der<br />

Projektlaufzeit in keinem der Teilprojekte realisiert wurde. Auch die Bochumer<br />

Abschlussportfolios, bei denen der Schritt am ehesten angestanden hätte, lagen zum<br />

Projektende bei weitem noch nicht in einer Form und Qualität vor, dass ein Testlauf mit<br />

übernehmenden Institutionen möglich gewesen wäre. Immerhin wurden die Kernprobleme<br />

deutlich: In erster Linie muss die gewaltige Materialmenge reduziert werden, die keiner<br />

übernehmenden Institution zumutbar ist, und die Portfolios müssen auf eine aussagefähige<br />

Zusammenfassung verdichtet werden. Mit anderen Worten, es müssen aus allem Material<br />

individuelle „Kompetenzprofile“ herausgearbeitet werden, die aussagekräftig sind. Dies ist ein<br />

Weg, der von der anderen Seite her, nicht aus dem Prozess, sondern aus der Form heraus,<br />

etwa in Formen biographischer Kompetenzportfolios (oben haben wir IPF-q erwähnt) schon<br />

vorgebahnt ist.<br />

249

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!