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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Die intensive praktische, theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit einem<br />

Thema über einen relativ langen Zeitraum.<br />

Das Lernen, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden.<br />

Trotz Phasen von Motivationseinbrüchen nicht aufzugeben.<br />

Die Bereitschaft mir Hilfe und Unterstützung von außen zu suchen und zu erbitten.<br />

Das Aneignen und Entdecken von Kompetenzen und neuen Fähigkeiten.<br />

Die Erweiterung meiner Interessengebiete.<br />

Neben Zeiten der Frustrationen, Zeiten der Freude am Erfolg bewusst wahrzunehmen.<br />

Eine Stärkung meines Durchhaltevermögens.“<br />

5.5.4. Zusammenfassung und abschließende Empfehlungen<br />

Eine der Leitfragen für die Evaluation im Gesamtprojekt ist die nach den<br />

Rückwirkungen, die mit der Einführung von Kompetenzportfolios auf die ganze Schule<br />

verbunden sind. Da in Bochum das ganze Verfahren noch sehr am Anfang steht und<br />

eigene Erhebungen zu diesem Thema zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sinnvoll<br />

erschienen, kann darüber nicht abschließend geurteilt werden. Vor allem kann die<br />

Frage noch nicht beantwortet werden, ob es nun im Zusammenhang mit dem<br />

Abschlussportfolio zu einer Aufwertung der „Nicht-abiturrelevanten Fächer und<br />

Angebote“ kommt. So viel ist aber klar: Die Erschütterungen <strong>des</strong> Schulalltags, die mit<br />

der Einführung solcher Abschlussportfolios verbunden sind, sollten nicht unterschätzt<br />

werden. In Bochum zeigen sie sich min<strong>des</strong>tens an drei Stellen:<br />

Die Schüler müssen lernen, ihr eigenes Lernverhalten, ihre Lernprozesse und ihre<br />

Lernergebnisse zu reflektieren und nicht nur in Schulleistungen und<br />

Wissensbeständen, sondern in Handlungskompetenzen zu denken – und es zeigt<br />

sich bei aller bisher bestehenden Unvollkommenheit deutlich, dass Schüler der<br />

Oberstufe dazu in der Lage und auf dem Weg zu einem bewussteren Umgang mit<br />

dem eigenen – lebenslangen – Lernen sind: Sie können „Selbstlernkompetenz“<br />

ausbilden.<br />

In der ganzen Oberstufe verlagert sich der Blick vom Lehren zum Lernen: Mit der<br />

Einführung der Lernbegleitgespräche und dem grundlegenden Gedanken der<br />

Lernbegleitung von Schülern durch ihre Lehrer verändert sich das gesamte Bild<br />

vom Lernen und von der Beziehung zwischen Lehrern und Schülern, die Schüler<br />

werden verantwortlich für ihren Lernprozess.<br />

Der meiste Veränderungsdruck lastet allerdings auf den Lehrern: Sie müssen nicht<br />

nur ihre neue Lernbegleiterrolle annehmen, sondern sie müssen auch einen ganz<br />

neuen Blick für Kompetenzen entwickeln und ihr jahrhundertealtes Privileg <strong>des</strong><br />

ständigen Beurteilens, Bewertens und Richtens aufgeben; nicht mehr die gute<br />

Schulleistung ist der Maßstab aller Dinge, sondern die tatsächlichen<br />

Lernergebnisse (Learning Outcome) der Schüler; und diese Ergebnisse bestehen<br />

nicht nur in abfragbarem Wissen, sondern viel wichtiger werden die methodischen,<br />

sozialen und personalen Kompetenzen, für die die Lehrer überhaupt erst einmal<br />

einen Blick – und als Voraussetzung dafür: überhaupt geeignete Begriffe –<br />

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