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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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die situativen Voraussetzungen <strong>des</strong> erlebten Konfliktes ein, in dem er die<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Gruppenkonstellationen, das Verhalten der Mitschüler und sein eigenes in der Situation<br />

betrachtet. Er versucht dann, den Ursachen für die Konfliktentstehung, für das<br />

Verhalten der Schüler, aber auch für sein eigenes, eher passives Reagieren auf den<br />

Grund zu gehen. Im nächsten Schritt analysiert er die Folgen <strong>des</strong> Verhaltens und<br />

überlegt sich alternative Handlungsmuster, deren Wirkung er abzuschätzen versucht,<br />

und kommt letztlich zu dem Ergebnis, dass sein eigenes Handeln in der<br />

Konfliktsituation nicht optimal war. Insofern ist es ihm eindeutig gelungen, für sich<br />

einen positiven Lernfortschritt in Bezug auf jene Anforderungen zu erreichen, die eine<br />

auf Teamwork basierende Projektarbeit und -organisation mit sich bringt. Somit kann<br />

der Lernweg dieses Schülers als Beispiel für ein Durchlaufen aller fünf<br />

Reflexionsstufen genommen werden, bei dem eine Lernschleife vollständig und<br />

bewusst dargestellt wird. Das verdeutlicht zugleich, wie ein Schüler das im<br />

Klassenspiel angelegte Lernpotential für sich sinnvoll nutzen kann.<br />

Versäumen es viele Schüler, persönliche Lernerwartungen und -ziele zu formulieren,<br />

so gehen doch alle Schüler an min<strong>des</strong>tens einer Stelle auf ihr persönliches Verhalten,<br />

auf selbst wahrgenommenes Fehlverhalten und/oder Lernen in einer durch<br />

Interaktionen mit anderen Schülern geprägten Situation ein. Stellt ein Schüler nur fest,<br />

dass er sich wieder für die Licht und Technik-Arbeitsgruppe entscheiden würde, da ihm<br />

die Arbeit viel Spaß gemacht und er in der Gruppe viel gelernt habe (vgl. K-24:11), so<br />

gehen andere Mitschüler differenzierter auf die Situationen und ihre persönlichen<br />

(Lern-) Erfahrungen in ihnen ein. Es war möglich, verschiedene Lernschwerpunkte<br />

beim Klasssenspiel aus den Schüleraussagen herauszuarbeiten. So reflektieren die<br />

Schüler rückblickend als persönlich gelernt:<br />

ihre persönlichen Arbeitsstrategien, die sich in die Bereiche Kompetenzen / Stär-<br />

ken / Schwächen, persönliches Engagement / persönlicher Beitrag und Zusam-<br />

menarbeit / Kommunikation weiter untergliedern lassen,<br />

ihre persönlichen Konfliktstrategien und<br />

ihre Erfahrungen mit Stress und ihrer persönlichen Belastbarkeit.<br />

Knapp 200 Textstellen aus allen Portfolios können diesen Kategorien zugeordnet<br />

werden, wobei hier nochmals daran erinnert sei, dass nur sechs Schauspielportfolios<br />

vollständig auswertet wurden, während bei dem Rest der Kölner Portfolios auf die<br />

Auswertung der Kapitel <strong>zur</strong> Arbeit in den Arbeitsgruppen und <strong>zur</strong> Rollenerarbeitung<br />

hinsichtlich der fachlichen und künstlerisch-schauspielerischen (Lern-) Erfahrungen<br />

verzichtet wurde.<br />

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