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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

„Leider ist er so in der Materie gewesen, dass er den unkundigen Leser nicht mitnahm.<br />

Fachbegriffe bleiben unerklärt, Grundkenntnisse setzt J. voraus. … Sein Vortrag vor<br />

Mitschülern, Eltern und Lehrern war gut vorbereitet, informativ.“<br />

„Ihren Vortrag trug sie frei, kompetent und sicher vor. Sie konnte Fragen souverän<br />

beantworten.“<br />

„So entstand im Laufe <strong>des</strong> Jahres eine sehr philosophische und innerlich immer wieder<br />

wachsam bewegte schriftliche Arbeit, die in bemerkenswert gedanklicher Klarheit<br />

Schlaglichter auf das Wort und die Sprache warf, auf Ursprung, Bedeutung und Anwendung.“<br />

Die Schüler selbst kommen allenfalls zu einer Beschreibung ihrer Aufgaben und<br />

Tätigkeiten, z.B. im Berufsfindungspraktikum, aber auch sie ziehen im Allgemeinen<br />

keinerlei Kompetenzschlüsse daraus. Ein Beispiel:<br />

„Meine Pflichten beschränkten sich auf Büroarbeiten, wie Karteikarten, Überweisungs-<br />

scheine und Röntgentaschen sortieren, bzw. heraussuchen, als auch einkaufen und<br />

praxisnahe Pflichten: Patienten aufrufen, Röntgenbilder sortieren, Liegen herrichten<br />

sowie ab und zu den „Chef“ bei der Arbeit zuschauen.“ – Ende <strong>des</strong> Kommentars – die<br />

Kompetenzbetrachtung fehlt.<br />

Es wird eine Aufzählung von Aufgaben gegeben, es wird aber nicht beschrieben, wie<br />

diese Schülerin die Aufgaben erledigt hat und was sie dabei an sich beobachten<br />

konnte; sie kommt mit dieser Aufzählung also gar nicht auf die Tätigkeitsebene (Wie<br />

hat sie das getan, die Überweisungsscheine sortieren?). Hier hätten sich<br />

Betrachtungen über Arbeitsanforderungen und eine Selbstreflexion über das<br />

angeboten, was dem Schüler schwer und was ihm leicht gefallen ist, und von da aus<br />

eine Schlussfolgerung auf das, was da offenbar an Kompetenzen sichtbar wird. Aber<br />

diese Gelegenheit wird nicht ergriffen.<br />

Ähnliches zeigt sich z.B. auch immer wieder bei den Gutachten zum Theaterspiel. Da<br />

wird beschrieben, wie man doch kurz vor Beginn der Vorstellung aufgeregt wurde und<br />

wie sich das dann aber gelegt hat, oder wie man doch eine Menge Text auswendig<br />

lernen musste und stolz war, es schließlich geschafft zu haben – aber keiner kommt<br />

auf die Idee, einmal darüber nachzudenken, ob und wenn ja welche Fähigkeit sich<br />

darin ausdrückt.<br />

Hier lässt sich zusammenfassen: In den Gutachten werden weder von Lehrern noch<br />

von Schülern die Verfahrensregeln der Kompetenzfeststellung eingehalten und damit<br />

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