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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

zwischen Schülern und Mentoren: Wie kann ich herausarbeiten, wo ich besonders bin,<br />

auch wo ich besondere Fähigkeiten habe? Wie kann ich herauskriegen, wo ich<br />

gebraucht werde?<br />

Als diese Aufgabenstellung für das Windrather Talkolleg deutlich wurde, empfanden<br />

wir die Möglichkeit, am Portfolioprojekt teilzunehmen, als eine außerordentlich günstige<br />

Gelegenheit, bekamen wir hier doch ein Instrument an die Hand, das uns helfen<br />

konnte, die jeweils individuellen Erfahrungen in den Expeditionszeiten sachgemäß<br />

auszuwerten und die Schülerinnen und Schüler anzuleiten, in höchst selbständiger<br />

Weise ihren eigenen Lernweg zu reflektieren. Insbesondere der wiederholentliche<br />

Charakter der Expeditionen (drei pro Jahr, d.h. sechs im Verlauf <strong>des</strong> Talkollegs) gab<br />

die Möglichkeit, Lernschleifen bewusst anzulegen und durch Vergleich und<br />

Gegenüberstellungen mehrerer Expeditionen die eigene <strong>Entwicklung</strong> als inneres<br />

Wachstum zu beobachten. Im Ergebnis hatte also jeder Schüler, jede Schülerin am<br />

Ende der Talkollegzeit sechs Expeditionsportfolios ausgearbeitet. Uns war deutlich,<br />

dass zum Gelingen <strong>des</strong> Projektes Zeit eine große Rolle spielen würde. So setzten wir<br />

neben eine zweiwöchige Vorbereitungszeit am Ende der 10. Klasse jeweils eine<br />

Portfoliowoche an den Schluss der ersten, zweiten, sowie vierten und fünften<br />

Expeditionszeit. In diesen Wochen fand kein regulärer Unterricht statt. Statt<strong>des</strong>sen gab<br />

es Einführungen zum Portfolio, viele Einzelgespräche, Zeit zum gegenseitigen Vortrag<br />

und vor allem Zeit zum Schreiben. In den ersten beiden Jahren wurden diese Wochen<br />

von den Schülerinnen und Schülern oft als zu wenig von außen gefüllt erlebt, so dass<br />

wir im Beginn <strong>des</strong> dritten Jahres doch auch parallele Unterrichte eingerichtet haben. Im<br />

Verlauf dieses Jahres bieten wir jedoch wieder eine fast unterrichtsfreie Portfoliowoche<br />

an.“ 59<br />

Eine weitere Besonderheit in diesem Teilprojekt ist der integrative Ansatz der Schule.<br />

Nichtbehinderte Schüler lernen im Klassenverband gemeinsam mit geistig und<br />

lernbehinderten Schülern. Auch in die Kollegstufe, die neugebildete Oberstufe, wurden<br />

diese Schüler mitgenommen. Auch sie sollten am Portfolioprojekt teilnehmen.<br />

Mit der Portfolioarbeit soll am Windrather Talkolleg ein Unterricht organisiert werden, in<br />

dem es immer wieder lange Abwesenheitsphasen der Schüler gibt. Die – wie sie<br />

genannt werden – „Expeditionen“ in Praktika, in die Arbeitswelt, in andere<br />

Bildungseinrichtungen etc., das in ihnen Erlebte und Gelernte als Lerninhalt sollte<br />

durch die Portfolios in die Schule <strong>zur</strong>ückgeholt, in ihr verankert werden. Eine<br />

Verknüpfung von Schule und Berufswelt, von Unterricht und eigenständigem Arbeiten<br />

und Lernen in persönlichen Projekten sollte erreicht werden.<br />

59 Blaeser, Bärbel: Projektbericht, nicht veröffentlich, S. 1-2<br />

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