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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

Zwei der Arbeiten umfassen mehr als 30 Blätter. Sie enthalten jeweils einen der vier<br />

Fragebögen für Schüler und ein Formular über das Gespräch zwischen dem<br />

betreuenden Oberstufenlehrer und den Schülern über die eigenen Lernerfahrungen<br />

(„Lernbegleitgespräch“). Zusätzlich enthalten die Papiere Material zum handwerklichen<br />

Prozess, durchgängig aus einem sehr technischen Blickwinkel und ohne Bezug auf<br />

den Lernprozess. Die verbleibenden vier Mappen sind weitaus knapper gehalten.<br />

Eines oder mehrere der Formulare sind eingeheftet, dazu das Formular, das das<br />

Gespräch mit dem Lehrer in Stichworten protokolliert. Darüber hinaus einige Bilder und<br />

einige Textschnipsel, auch diese eher mit technischen Angaben. Nur eine der<br />

vorgelegten Mappen ist im formalen Sinn „vollständig“, enthält alle vier Formulare und<br />

ein Dokument zum Lehrerbegleitgespräch. In allen vorgelegten Mappen fehlt jedoch<br />

komplett das, was erst zu einem Portfolio führen würde: Eine Durcharbeitung <strong>des</strong><br />

gesammelten Materials in Hinblick auf die eigenen Lernprozesse. 28<br />

Vor dem Hintergrund dieser fragmentarischen und nur schwer interpretierbaren<br />

schriftlichen Projektergebnisse wurde darauf verzichtet, dieses Material auf Lernspuren<br />

zu bearbeiten, wie dies in anderen Teilprojekten möglich sein wird. Statt<strong>des</strong>sen soll es<br />

in den folgenden bewertenden Überlegungen darum gehen, warum der positive Anfang<br />

einer Portfolioarbeit mit den Schülern nicht durchgehalten werden konnte.<br />

Für die Beantwortung dieser Frage sind zwei Dokumente relevant. Zum einen liefert<br />

der schon herangezogene Schlussbericht <strong>des</strong> Projekts Material und Beobachtungen.<br />

Zum anderen liegt ein Protokoll der Schlussbesprechung zwischen Lehrern und<br />

Evaluatoren vom 28.8.07 vor 29 . Auf diese beiden Dokumente stützt sich die folgende<br />

Darstellung vor allem. Einige allgemeine Schlussfolgerungen, die in anderen<br />

Teilprojekten weiter zu bedenken sind, können dann anknüpfen.<br />

Im Rückblick erscheint es so, dass besonders eine der Rahmenbedingungen dieses<br />

Teilprojekts zum Kern der Probleme führt: „Die Schüler sind in den letzten Jahren<br />

merklich leistungsschwächer geworden. Die Schüler <strong>des</strong> praktischen Faches fühlen<br />

sich nicht mehr als diejenigen Schüler, die den eigentlichen Waldorfabschluss<br />

anstreben, sondern als Verlierer. Die Schüler haben ein Selbstwertgefühl als ‚looser‘“. 30<br />

Die geringere Leistungsfähigkeit, aber mehr noch das lähmende Gefühl, die Verlierer in<br />

der schulischen Differenzierung zu sein, wurde im Schlussbericht als wesentlicher<br />

Grund für die Unlust der Schüler gesehen, sich letztlich auf den Portfolioprozess<br />

einzulassen, zumal als sie feststellen mussten, dass diese Aufgabe etwas mit<br />

28 Das ist auch der Grund dafür, dass eine Auswertung dieses Materials nach den oben<br />

vorgestellten Reflexionsstufen nicht zu sinnvollen Ergebnissen geführt hätte.<br />

29 Protokoll Abschlussbesprechung Handwerk vom 28.8.07, nicht veröffentlicht.<br />

30 Ebd.<br />

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