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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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5.3.2.3.3 Neues Schüler-Lehrer-Verhältnis<br />

Portfolio in der Waldorfschule<br />

Dass die in das Schauspielprojekt integrierte neue Form <strong>des</strong> Lernens, das von den<br />

Schülern selbstgesteuerte Lernen, eine neue Rolle <strong>des</strong> Lehrers als Lernbegleiter und<br />

nicht als Wissensvermittler erforderlich macht, wurde bereits thematisiert. In welcher<br />

Form die Schüler in ihren Portfolios auf diesen Wandel schulischen Lernens reagierten,<br />

soll nun dargelegt werden.<br />

Bereits im vorherigen Unterkapitel wurden die Schwierigkeiten angesprochen, die<br />

Schüler bei der Übernahme von genuinen Lehreraufgaben – wie der Kontrolle der<br />

Anwesenheit und Disziplin anderer Schüler – hatten. Sie fanden jedoch heraus, dass<br />

eine klare Kommunikation von Aufgaben weiterhilft, um Situationen zu versachlichen<br />

und über die Ausübung von Aufträgen nicht in persönliche Reibereien zu geraten (K-4:<br />

17). Ein zweites, großes, von vielen Schülern z.T. mehrfach angesprochenes Thema<br />

ist die Erfahrung, dass die Entscheidungsfindung sehr viel zeitintensiver und<br />

konfliktträchtiger abläuft, aber auch zu zufriedenstellenderen Ergebnissen führt, wenn<br />

sie von den Schülern gemeinsam durchgeführt und nicht von oben herab von der<br />

Lehrkraft vorweggenommen wird.<br />

Die Problematik der z. T. übergriffigen Interventionen <strong>des</strong> Theaterpädagogen in die<br />

Arbeit der Schülerregie, auf die schon aus Sicht <strong>des</strong> Lehrers eingegangen wurde,<br />

wurde von den Schülern unterschiedlich bewertet. So konnten sich die beiden<br />

Schülerinnen, die mit dem Theaterpädagogen eine Regieeinheit bildeten, nur sehr<br />

schwer mit der Beschränkung ihrer Zuständigkeit abfinden (K-13: 19+20; K-19: 13+14).<br />

Der in der anderen Regiegruppe mit dem Lehrer zusammenarbeitende Schüler K-14<br />

hat die Situation als Interner, aber nicht direkt Beteiligter so eingeschätzt:<br />

(K-14: 35)<br />

Die betroffenen Schülerinnen leugnen zwar nicht den positiven Einfluss, den die<br />

Interventionen <strong>des</strong> Theaterpädagogen auf die schauspielerischen Qualitäten hatte,<br />

heben aber beide hervor, dass <strong>des</strong>sen Verhalten im Widerspruch zu dem auf das<br />

eigenständige Arbeiten der Schüler aufbauenden Lernprozess stand, den der<br />

begleitende Lehrer auch in seiner Funktion als Regieführender sehr viel stärker im<br />

Blick behielt. Sie kritisieren, dass der Theaterpädagoge nicht in der Lage war, sich auf<br />

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