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Abschlussbericht des Forschungsprojektes zur Entwicklung neuer ...

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Portfolio in der Waldorfschule<br />

verfasst und entsprechen dortigen Anforderungen. Ein entscheidender Punkt der<br />

Integration der Berufs- und Arbeitswelt in die Schule ist noch nicht gelungen, wenn die<br />

Schüler sich der Ansprüche dieser Welt nicht bewusst sind und diese nicht umsetzen<br />

können. Man könnte darauf verzichten, solche Ansprüche an die Schülerarbeiten zu<br />

stellen oder man müsste die Prozesse ändern, die zu solchen Arbeiten führen.<br />

5.4.2.3.4 Schriftlichkeit im integrativen Unterricht<br />

Die Windrather Talschule ist eine integrative Schule. Auch in der Kollegstufe wird der<br />

integrative Ansatz verfolgt. So befanden sich in der Klasse, deren Portfolios<br />

Gegenstand der Evaluation waren, zwei behinderte Schüler. Beide nahmen an den<br />

Expeditionen teil und absolvierten in diesen Zeiten Praktika oder arbeiteten z. T.<br />

zusammen mit anderen, nicht behinderten Mitschülern an künstlerischen Projekten. Es<br />

stellte sich als unmöglich heraus, die betroffenen Schüler an der Portfolioarbeit zu<br />

beteiligen. Die schriftliche Form <strong>des</strong> Portfolios setzte hier die Grenze. Der Schüler und<br />

die Schülerin sind auch im fortgeschrittenen Schulstadium nicht fähig, Texte zu<br />

entwickeln und zu schreiben. Von einem behinderten Schüler liegt ein Portfolio über<br />

ein Praktikum auf einem Bauernhof vor. Es enthält Zeichnungen, die den Schüler oder<br />

den Bauer bei Tätigkeiten auf dem Hof zeigen, und einzelne, sehr kurze Textstücke,<br />

die nur durch die enge Zusammenarbeit mit der Lehrerin Bärbel Blaeser entstanden<br />

sind, wie diese im Lehrerinterview anmerkte. Auf Grund dieser Erfahrungen entstand<br />

an der Schule die Überlegung, in weiteren Jahrgängen für Schüler, die nicht<br />

ausreichend schreiben können, andere Portfolioformen zu entwickeln, in denen<br />

künstlerische Medien wie Zeichnungen, Fotografie, Film oder Video von den Schülern<br />

gewählt werden können 68 . In dieser Weise neue Wege der Portfolioarbeit zu<br />

entwickeln, wäre sicher eine lohnende Aufgabe. Allerdings sollten auch diese<br />

Portfolioformen über eine reine Sammlung von Schülererzeugnissen hinausgehen und<br />

den Schülern einen ihnen angemessenen (Selbst-)Erkenntnisgewinn ermöglichen,<br />

5.4.2.4. Portfolio<br />

Die beiden am Projekt beteiligten Lehrer am Windrather Talkolleg haben bei den<br />

Schülern eine hohe Akzeptanz der Portfolioarbeit festgestellt: Die Portfolioarbeit habe<br />

sich zu einem festen Unterrichtsbestandteil entwickelt, von <strong>des</strong>sen Bedeutung auch die<br />

Schüler überzeugt seien, die die Portfolioarbeit einerseits als eine große<br />

Herausforderung, aber andererseits auch als eine große Chance erlebten (vgl. Blaeser<br />

2008: 3). Auch im mit beiden gemeinsam durchgeführten Interview betonten die<br />

Lehrer, dass sehr viele Schüler das Schreiben der Portfolios sogar mit Freude<br />

angingen. Tatsächlich lässt sich zunächst feststellen, dass viele Portfolios sehr lang<br />

68 Vgl. Projektbericht, ebd.<br />

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