!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
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Die Form von Hainau bildet gewissermassen ein ~littelglied zwischen dem<br />
böhmischen und Villmarer acutolobatus, indem sie EigenthUmlichkeiten heider<br />
letzteren Formen mit einander vereint. l\lit der böhmischen Porm gemeinsam<br />
ist die wulstförmige Erhebung der heiden mittleren Falten der<br />
Ventralschale und die feine Streifung der Oberfläche. Dagegen beginnen die<br />
Falten der böhmischen Form bereits am Buckel, während dieser an unserem<br />
Exemplar glatt ist und erst in einiger Entfernung yom Buckel die Falten<br />
beginnen. Letztere Eigenthümlichkeit besitzt auch die Villmarer Form,<br />
allein hier treten die Falten nur sehr unbedeutend vor und zeigt die Oherfläche<br />
gegenüber der Hainauer und böhmischen Form gröbere Anwachsstreifen.<br />
Die Thatsache, dass gewisse Eigenthiimlichkeiten der fraglichen Formen in<br />
einander übergehen, fi.i.hrt zu dem Schluss, dass die böhmischen und rheinischen<br />
Formen des acutolobatus einer Art angehören.<br />
34. Pentamerus sublinguifer.<br />
S.218. T.IX. F.9, 10.<br />
Pentaments linguifcl' Sow.<br />
1. c. PI. 22, 24, 119.<br />
Der böhmische P. linguifer ist, wie mir scheint, im Gegensatz zu den<br />
typiscllPn Vorkommen des englischen und schwedischen Silur, welche sich<br />
durch ziemlich constante stark bauchige Form und einen zungenförmig in die<br />
Dorsalschale eingreifenden Sinus der Ventralschale auszeichnen, eine mehr<br />
variable Form, indem der Sinus der Yentralschale fast vollständig verschwinden<br />
oder gar durch einen schwachen Y\'ulst ersetzt werden kann (vergl. P. 24. F. 3a);<br />
der Stirn rand durch eine schmale Verlängerung der Ventralschale eine ungewöhnlich<br />
starke Ablenkung nach oben erhält, an andern Exemplaren nur<br />
einen sehr flachen Bogen bildet. Diese Formschwankungen, welche den böhmischen<br />
linguifer von dem typischen unterscheiden, machen sich an unserer<br />
Art in noch viel höherem Mass geltend. Insbesondere möchte die für die<br />
Gattung überhaupt ganz ungewöhnlich flache Ausbildung einzelner Exemplare<br />
hervorzuheben sein. Ein weiterer Unterschied zwischen der böhmischen und<br />
rheinischen Form besteht darin, dass ein eigentlicher Sinus an letzterer<br />
nicht vorhanden, sondern durch einen eingesenkten Wulst ersetzt ist,<br />
welcher mitunter auch verschwinden kann, und nur die bogenförmige Ablenkung<br />
des Stirnrandes übrig- bleibt. Die heiden von Barrande r.24, F.3a.<br />
P. 119. F. 10 zur Abbildung gebrachten Exemplare des böhmischen Beckens,<br />
welche an Stelle des Sinus durch einen schwachen Wulst der Yentralschale<br />
ausgezeichnet sind und damit Yerbindungsglieder mit der rheinischen Form<br />
werden, gehören dem Band gl an.<br />
Maurt'r, Ka.lk von 'Valdgil'lut's.<br />
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