!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
308<br />
Die Zahl von 25 Arten, welche einem Vergleich unterzogen worden sind,<br />
könnten zwar in Betracht des grossen Artenreichthums der beiden sich gegeniiberstehemlen<br />
Faunen als gering angesehen werden, allein es ist dabei zu<br />
berücksichtigen, dass das Harzer Hercyn, wie es von Kayser begrenzt wird,<br />
ein sehr grosses Gebiet, bestehend aus Grauwacken, Schiefern und Kalken,<br />
jede Abtheilung durch eine gewisse Zahl eigenartiger Versteinerungen ausgezeichnet<br />
umfasst, und die Falma der Kalke jenes Gebietes doch nur in<br />
Betracht kommen kann. Aber selbst von den Harzer Kalken ist nur ein<br />
Theil in unserm Gebiet durch das Vorkommen gleicher oder ähnlicher Arten<br />
vertreten. Es fehlen vollständig die Formen des Cephalopodenkalkes von<br />
HasseIfeIde ; die Kalke des Joachimskopfes, des oberen Sprackelbaches<br />
und von IIsen burg sind nur durch wenig gemeinsame Formen ausgezeichnet,<br />
und diese wenigen, wie Atrypa aspera, Strophomena rhomboidalis, Pentamerus<br />
galeatus, haben, weil Silur und Devon ausdauernd bei fiel' vorliegenden Frage<br />
keine Bedeutung, während die Kalke des Scheerenstiegs , Klosterholzes und<br />
von l\1ägdesprung eine grössere Zahl vergleichbarer Arten enthalten. Eine<br />
Aequivalenz würde demnach auch nur zwischen den letztgenannten Kalken<br />
und denen bei Waldgirmes in Betracht gezogen werden können.<br />
Wenn auch bei einer scharfen Kritik, welche mit Absicht geübt wurde,<br />
unter den 25 soeben untersuchten Arten der rheinischen und Harzer Kalke<br />
sich Vershiedenheiten genug gezeigt haben, um eine Identität der grösseren<br />
Zahl der Formen gerade nicht aussprechen zu können, so muss späteren vergleichenden<br />
Untersuchungen vorbehalt('n bleiben, wie weit in einzelnen Verschiedenheiten<br />
nur Iocale Abänderungen zu erkennen sind. Zweifellos bestehen<br />
sehr beachtenswerthe Beziehungen darin, dass beide Faunen aus einer Mischung<br />
mitteldevonischer Formen mit böhmischen, theils identischen, theils ähnlichen<br />
bestehen, dass auch unser Kalk einen hercynischen Charakter im Sinne Kaysers<br />
hat. Dieser Charakter zeigt sich ferner in dem Auftreten einer gros sen<br />
Zahl von Capuliden in beiden Gebieten, während in Bezug auf das Yorhandensein<br />
gemeinsamer Arten die Thatsache Beachtung verdient, dass zwei Formen,<br />
die Cyprical'dinia crnicosta.ta und RhynchoneIla? subcuboides, den bei den Gebieten<br />
ausschliesslich angehören. Die einzige Form, welche einen gemeinsamen<br />
Horizont etwa in Frage stellen könnte, ist der Phacops fecundus<br />
Kaysers. Allein nachdem oben ausgeführt worden ist, dass der letztere durchaus<br />
nicht als ein typischer fecundus gegenüber dem mittel devon ischen latifrons<br />
gelten kann, scheint mir die Aequivalenz unseres Kalkes mit gewissen<br />
Kalken des Harzes, insbesondere denen des Scheerenstieges, Klosterhol?es