!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
!{AIlICE VON WA.LDGIRMES
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
120<br />
steht, wie einer Stromatopora. Es ist dort wie hier zu unterscheiden 1) die<br />
Basallamelle, 2) der Interlaminarraum, 3) eine obere Kalklamelle, 4) kleinere<br />
und grössere Höcker und Tuberkel der Oberfläche. Allein unbekannt ist uml<br />
wird bleiben, ob die fo~sile Art Hydranthen hatte, wie überhaupt die WeichtheiIe<br />
beschaffen waren.<br />
Mit der von Steinmann 1) versuchten EintheiIung der Stromatoporen in<br />
zwei Untergattungen, je nachdem sternförmig gruppirte Canäle vorhanden<br />
sind oder fehlen, kann ich mich nicht befreunden, weil für die letztere als<br />
typische Form die Cannopora angenommen ist, welcher sternfönnige Canäle<br />
keineswegs fehlen. Cannopora steht der typischen Stromatopora viel näher<br />
wie unsere Art.<br />
Genus Ca ullopora Phillips.<br />
Wie b('reits oben bei Beschreibung der Tubiporiden unseres Kalkes erörtert<br />
wurde, sind gewisse, wie es scheint, öfter vorkommende cylindrische,<br />
durch Stolonen verbund('ne Röhren im Inneren von Stromatoporastöcken als<br />
selbständige, zu den Tubiporiden zu zählende Organismen zu betrachten,<br />
welche einfach überwuchert wurden. Das Vorhandensein solcher Röhren kann<br />
daher nicht zur Begründung einer eigenen Gattung benutzt werden. Neben<br />
solchen aus zwei verschiedenen Organismen bestehenden Körpern kommen<br />
jedoch Gebilde vor, welche denselben sehr ähnlich werden und sich von dem<br />
Bau einer Stromatopora einigermassen unterscheiden. An ihnen ist die Zahl<br />
der Säulchen eine viel geringere und die Lamellen haben keine regelmässig<br />
horizontale Lage, das Cönenchym ist sehr porös. Diese Eigenschaften besitzt<br />
die in der Litteratur oft erwähnte Caunopora placenta Phillips und möchte<br />
daher die Unterscheidung einer besonderen Gattung raunopora neben Stromatopora<br />
oder vielleicht besser eine Untergattung letzterer in vorerwähntem<br />
Sinn wohl begründet sein. 2 )<br />
') Palaeontographica. Bd. XXV. 1877. S. 1Ol.<br />
.) Da die vorliegende Arbeit nur die Bestimmung und Beschreibung der in unserem<br />
Untersuchungsgebiet aufgefundenen Thierreste zum Zweck hat, kann auf die verschiedenen<br />
Arbeiten und Beurtheilungen von Phillips, Carder, F. Römer, Nicholson,<br />
Barglltzky und Anderer über den Bau von Caunopora hier nicht weiter eingegangen<br />
werden und sei nur erwähnt, dass selbstverständlich alle auf das Vorhandensein<br />
von durch Stolonen verbundenen Röhren mit festen Wänden begriindete<br />
Arten, wie z. B. Caunopora pertorata Nicholson (Linn. Journ. Zoo!ogy,<br />
Vol. XIV. 1877. S.219) und Caunopora büchelensis Bargatzky (Verb. nato bis. Ver.<br />
188l. ~. ~90) von der Gattung Caunopora auszuschliessen sind.