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DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

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126 <strong>DAGA</strong> <strong>2010</strong> Programm<br />

wie Lautheit oder Rauigkeit werden bei der Beschreibung der Klangattribute<br />

von Vorgängen speziell angepasste Größen entwickelt und angewendet.<br />

Dagegen gibt es auch Fragestellungen, bei denen der Bezug<br />

auf Standards gefordert ist oder im Hinblick auf die Akzeptanz eines Verfahrens<br />

von Vorteil ist.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> die Beschreibung von globalen Klangeigenschaften eines<br />

Höreindrucks ist seine Tonhaltigkeit. Der Einfluss tonaler Komponenten<br />

in einem stationären Geräusch kann gemäß DIN 45681 abgeschätzt<br />

werden. Dieser Standard wurde im Hinblick auf die Anwendung<br />

auf instationäre Geräusche erweitert. Weiterhin wurde das Verfahren ergänzt,<br />

um den Einfluss mehrerer tonaler Komponenten auf den Tonhaltigkeitseindruck<br />

beschreiben zu können. Die so berechnete zeitabhängige<br />

Tonhaltigkeit wird subjektiven Bewertungen <strong>für</strong> verschiedene Klänge<br />

gegenübergestellt. Ein Beispiel <strong>für</strong> die Anwendung ist die Entwicklung<br />

eines Konzepts zur Charakterisierung von Geräuschen, die von IT-<br />

Geräten verursacht werden.<br />

Mi. 9:45 Gauß B 501 Psychoakustik<br />

Einfluss der Zeitstruktur des Hintergrundes auf die Tonhaltigkeit<br />

und Lautheit des tonalen Vordergrundes<br />

J. Verhey und S. Heise<br />

AG Neuroakustik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

Die Hörbarkeit von Tönen in einem rauschhaften Hintergrund unterscheidet<br />

sich zum Teil deutlich, je nach dem, ob das verdeckende Rauschen<br />

über Frequenzen hinweg zeitlich kohärente Pegelschwankungen<br />

aufweist (also komoduliert ist) oder stationär ist. Die bei gleichem Störspektrum<br />

deutlich niedrigere Mithörschwelle in Anwesenheit des komodulierten<br />

Rauschens wird als Comodulation Masking Release bezeichnet.<br />

Der vorliegendene Beitrag untersucht, inwieweit diese unterschiedliche<br />

Mithörschwelle sich auch in der Tonhaltigkeit und Teillautheit eines<br />

überschwelligen Tones im Störgeräusch widerspiegelt. Hierzu wurden<br />

bei neun normalhörenden Versuchspersonen die Pegel eines Sinustones<br />

bestimmt, bei dem der Ton im stationären Rauschen die gleiche<br />

Tonhaltigkeit bzw. die gleiche (Teil-)Lautheit hervorrief wie im komoduliertem<br />

Rauschen. Es zeigt sich, dass die zeitliche Struktur des Hintergrundes<br />

auf die Tonhaltigkeit von gerade überschwelligen Tönen einen<br />

ähnlichen Einfluss hat wie auf die Mithörschwelle. Für hohe Pegel (weit<br />

oberhalb der Mithörschwelle) ist die zeitliche Struktur des Hintergrundes<br />

jedoch von geringer Bedeutung. Der nichtlineare Zusammenhang von<br />

Tonhaltigkeit und dem Pegel der tonalen Komponente entspricht hierbei<br />

der Empfindung der Lautheit der tonalen Komponenten im rauschhaften<br />

Hintergrund (d.h. der Teillautheit des Tones im Gesamtsignal). Die Messergebnisse<br />

werden mit den Vorhersagen dynamischer Lautheitsmodelle<br />

verglichen.

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