DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

Programm DAGA 2010 77
wobei das Gebäude denkmalgerecht saniert und die Technik erneuert
werden soll. Bei diesem Umbau sind die Beibehaltung der architektonischen
Gestaltung, gleichzeitig aber auch eine wesentliche Verbesserung
der Akustik Ausgangspunkte. Der Wunsch, die Akustik zu verbesseren
begründet sich in einer langen Geschichte akustischer Mängel
und Versuchen, diese zu beheben oder zu mindern. In diesem Vortrag
wird ein Überblick über die akustische Geschichte dieses Opernhauses
gegeben: Die akustische Daten von frühere und vom bestehenden Zustand,
die früheren Unterschungen, um die Akustik zu verbesseren, und
die elektroakustischen Lösungen.
Di. 17:00 Grashof C 113 Geschichte der Akustik
Hochwertiger Studiobau - Ein Verdienst von Dr. Walter Kuhl
E.-J. Völker
Institut für Akustik und Bauphysik
Die Raumakustik und insbesondere der Bau von Aufnahmestudios des
Rundfunks war in den 50er Jahren und danach von besonderer Bedeutung.
Die Qualität der Mikrofone und Aufnahmegeräte verbesserte sich
rasant. Es wurde experimentiert und um den richtigen Weg gestritten.
Direktschall, Schallreflexionen und Nachhall mussten im Studiobau berücksichtigt
werden. Die Arbeitskommission AK 1 der Rundfunkanstalten
war über Jahre hervorragend besetzt mit namhaften Akustikern, wie
Dr. Thiele, Dr. Schwarze und Dr. Müller. Das IRT war vertreten durch
Dr. Walter Kuhl, der mit den akustischen Informationen einen entscheidenden
Beitrag zum Studiobau lieferte. Seine Veröffentlichungen bezogen
sich auf Raumakustik und Schallschutz ebenso wie auf Hörversuche
und Qualitätsstandards. Die AK 1 setzte Maßstäbe, die zur heutigen
hochwertigen Schallübertragung einschließlich Surroundsound führten.
Der Beitrag würdigt die theoretischen und in der Praxis anwendbaren Erkenntnisse.
Einbezogen ist die besondere Arbeitsatmosphäre, über die
aus eigener Erfahrung des Verfassers berichtet wird.
Di. 17:25 Grashof C 113 Geschichte der Akustik
Kulturgeschichte des Lärms
S.-R. Mehra
Fraunhofer Institut für Bauphysik
Kulturgeschichte des Lärms Die Geschichte des Lärms zeigt, dass übermäßige
Geräuschentwicklung keine Erscheinung unseres Zeitalters ist.
Klagen über den Lärm hat es schon immer gegeben und sind fast so
alt wie die Menschheit. Schon mit Beginn des Bronze- und Eisenzeitalters,
als die Menschen auf großen Plätzen gewerblich handwerkliche
Tätigkeiten ausübten und später als große Menschenmassen sich in
den Städten ansiedelten, haben die Klagen über die übermäßigen Geräusche
mehr und mehr zugenommen.
Von einem Lärmproblem im heutigen Sinne kann jedoch erst seit
dem Beginn des Technikzeitalters gesprochen werden. Während früher