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DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

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256 <strong>DAGA</strong> <strong>2010</strong> Programm<br />

dass es unterschiedliche Ähnlichkeiten zwischen der auditiven und taktilen<br />

Frequenzwahrnehmung gibt. In dieser Arbeit wurde die Frequenzwahrnehmung<br />

von vertikalen Ganzkörperschwingungen beim sitzenden<br />

Menschen untersucht. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht dabei<br />

die Frequenzselektivität, die die Fähigkeit des Menschen bezeichnet,<br />

zwei gleichzeitig dargebotene Vibrationen getrennt voneinander wahrzunehmen.<br />

Die Ergebnisse einer entsprechenden Untersuchung sollen<br />

auf eventuelle Hinweise geprüft werden, nach denen die Aufnahme und<br />

Weiterleitung der vibratorischen Reize über voneinander unabhängig arbeitende<br />

Filter bzw. Kanäle erfolgt. Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen<br />

und Messverfahren aus der Psychoakustik, aber auch aus der<br />

vibrotaktilen Wahrnehmungsforschung, wurde ein <strong>für</strong> die Untersuchung<br />

geeignetes Maskierungsexperiment ausgewählt. In diesem Experiment<br />

konnte der Einfluss von drei maskierenden, schmalbandigen Rauschsignalen<br />

auf die Verschiebung der Fühlschwelle von sieben sinusoidalen<br />

Testsignalen bestimmt werden. Als Haupteffekt stellte sich heraus,<br />

dass ein Schmalbandrauschen mit einer Mittenfrequenz von fc=31.5 Hz<br />

sowohl die tiefen als auch die hohen Testsignalfrequenzen maskieren<br />

kann. Die Rauschsignale mit fc=63 Hz und 160 Hz sind vor allem <strong>für</strong> die<br />

effiziente Verdeckung der höheren Frequenzen geeignet.<br />

Do. 14:25 Gauß B 554 Multimodale Interaktion<br />

Frequenzwahrnehmung von Ganzkörperschwingungen im Vergleich<br />

zur auditiven Wahrnehmung II<br />

M.E. Altinsoy, M. Stamm und S. Merchel<br />

TU Dresden, Lehrstuhl <strong>für</strong> Kommunikationsakustik<br />

Der Mensch ist im Alltag vielfältigen Ganzkörperschwingungen ausgesetzt,<br />

die vorwiegend in Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und musikalischen<br />

Vorstellungen (Konzertsaal) auftreten. Die spektralen und zeitlichen<br />

Strukturen der Schwingungssignale spielen eine wichtige Rolle <strong>für</strong><br />

die Beurteilung von Ganzkörperschwingungen. Dazu gehört an erster<br />

Stelle die Wahrnehmung der Frequenz.<br />

Das Gehör verhält sich wie ein zeitvarianter Fourieranalysator. Durch die<br />

Arbeiten der Psychoakustiker kennt man heute grundlegende Informationen<br />

über die auditive Frequenzwahrnehmung und Frequenzselektivität.<br />

Der Begriff Frequenzselektivität bezeichnet die Fähigkeit des auditorischen<br />

Systems, die Komponenten eines komplexen Klanges zu separieren.<br />

Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Ermittlung der Form der<br />

auditorischen Filter, z.B. Power-Spektrum-Model, Tuningskurven oder<br />

Notched-Noise-Methode.<br />

In dieser Arbeit, ausgehend von diesen Kenntnissen, wurde die Wahrnehmung<br />

von Ganzkörperschwingungsfrequenzen untersucht. Aus den<br />

Untersuchungen konnte eine Vielzahl von Erkenntnissen gewonnen<br />

werden (z.B. JNDF, Frequenzselektivität und Maskierungseffekte). In<br />

diesem Beitrag werden diese neuen Erkenntnisse aus dem Ganzkörperschwingungsbereich<br />

vorgestellt und mit den Erkenntnissen aus der<br />

auditiven Wahrnehmung verglichen.

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