DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

194 DAGA 2010 Programm
Kondensation zu Siliziumdioxidnetzwerken, deren Entstehung durch die
so genannte Vergelung auch optisch erkennbar ist. Zum anderen wurden
verschiedene Polymerisationsreaktionen verfolgt. Bei diesen ist die
fortschreitende Reaktion durch einen Anstieg der Lösungsviskosität gekennzeichnet.
Es wurden Ultraschallsonden entwickelt, mit denen verfolgende
Messungen bei chemischen Reaktionen möglich sind. Zusätzlich
zu spektroskopisch bestimmten chemischen Informationen über die
Reaktion können nun mittels Ultraschallmessungen on-line Aussagen
über akustisch bestimmbare physikalische Eigenschaften getroffen werden.
So können Vernetzungsreaktionen von Sol-Gel-Prozessen, welche
spektroskopisch nicht einfach erfassbar sind, mittels Ultraschall verfolgt
und beschrieben werden. Der Beitrag stellt die Messmethode vor und
demonstriert das Potential der Messmethode unter Anderem am Beispiel
der Hydrolyse und der Vergelung von TEOS und Lösungspolymerisationen.
Mi. 18:10 Grashof C 212 Ultraschall I
Objektive Parameter zur Bestimmung der Wirkung von Kavitation
C. Koch und K.-V. Jenderka
Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Braunschweig
Bei der Planung, Dimensionierung und Optimierung von ultraschallunterstützten
Prozessen in Industrie und Medizin werden sehr häufig Methoden
angewandt, die auf empirischem Wissen oder Erfahrung beruhen.
Objektive Anforderungen an Ausgangsgrößen wie z. B. die Reinigungsqualität
oder Beschreibungen für ein Qualitätsmanagement sind
damit sehr schwierig. Auch im internationalen Vergleich gibt es keinerlei
Normen oder Absprachen, so dass Vergleiche zwischen Geräten oder
Methoden nicht möglich sind. Im Beitrag werden verschiedene Ansätze
gezeigt, wie mit einfachen - praxistauglichen - Mitteln Parameter gewonnen
werden können, die verschiedene Anwendungsaspekte der Kavitation
beschreiben. Zum Einen werden dafür Schallfeldmessungen eingesetzt,
die spektral ausgewertet werden. Zum Anderen werden Wirkungen
der Kavitation gemessen. Als Repräsentation der Erosion wird
die Zerstörung einer Aluminiumfolie bestimmt, wobei eine Software zwischen
Löchern, Abtrag und Eindellungen unterscheidet. Als sonochemische
Modellreaktion wird die Reduktion von Jod genutzt. Dazu werden
noch Reinigungswirkung und Sonolumiszenz untersucht. Es werden
Messungen präsentiert, die qualitative Zusammenhänge zwischen den
einzelnen Parametern und damit ihre Relevanz zeigen. Zur quantitativen
Untersuchung wird eine multivariate Datenanalyse diskutiert.