DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

Programm DAGA 2010 339
Do. 15:40 Bauwesen H5 Reifen-Fahrbahn-Geräusche
Technische Bemerkungen zur Nahfeldmessmethode CPX
M. Männel und S. Alber
Müller-BBM GmbH
Zur Bestimmung der akustischen Eigenschaften von Fahrbahnbelägen
über die Ermittlung der emittierten Reifen-Fahrbahn-Geräusche wird mit
zunehmender Intensität die close-proximity-method -auch als Anhängermessung,
Nahfeldmessung und CPX-Messung bekannt - nachgefragt
und eingesetzt. Die Vorteile dieser Messmethode im Vergleich zu anderen,
wie der statistischen oder der kontrollierten Vorbeifahrtmessung,
sind die kontinuierliche Messdatenerfassung über komplette Straßenabschnitte,
die geringen Anforderungen an die Umgebungsbedingungen
hinsichtlich Bebauung und Störschallquellen und die gute und einfache
Interpretationsfähigkeit der Messergebnisse. Ziel des Vortrages ist es,
die Möglichkeiten des CPX-Messverfahrens zur akustischen Belagsgütebestimmung
kritisch zu hinterfragen und auf relevante Qualitätsmerkmale
einzugehen. Dazu werden insbesondere die Einflüsse von Temperatur,
Fahrgeschwindigkeit, Mikrofonpositionierung und Reifen auf die
akustischen Zielgrößen dargestellt.
Do. 16:05 Bauwesen H5 Reifen-Fahrbahn-Geräusche
Typisierung von Reifen und Fahrbahnbelägen
T. Beckenbauer a und W. Kropp b
a Müller-BBM GmbH; b Chalmers University of Technology, Göteborg
Im Zusammenhang mit der Minderung des Reifen-Fahrbahn-Geräusches
wird oft nach den Geräuschminderungspotentialen gefragt, die
durch den Einsatz leiser Reifen einerseits und den Einsatz leiser Fahrbahnbeläge
andererseits bestehen. Eine zweite Frage schließt sich daran
unmittelbar an: wie muss ein Reifen, wie muss ein Fahrbahnbelag
beschaffen sein, um das Rollgeräusch zu mindern, welche ”Designkriterien”
bestehen? Letztlich stellt sich auch die Frage, ob eine zielgerichtete
Abstimmung der akustisch maßgeblichen Eigenschaften eines Reifens
auf einen Fahrbahnbelag oder einen Typ von Fahrbahnbelägen möglich
ist, die zu einer deutlichen Rollgeräuschminderung führt und gleichzeitig
unempfindlich ist gegenüber nie ganz vermeidbare, bautechnisch
bedingte Schwankungen der Fahrbahneigenschaften. Es wird gezeigt,
wie sich die makroskopischen, akustisch maßgeblichen Eigenschaften
von Fahrbahnbelägen typisieren lassen, um die bisher erfolgte bauweisenabhängige
Betrachtungsweise zugunsten einer bauweisenunabhängigen
Zustandsbeschreibung für die Bewertung der Geräuschminderung
eines Fahrbahnbelages auf zu geben. Anhand eines bestehenden
Kollektivs dynamischer und geometrischer Daten von Serienreifen und
Berechnungen mit dem validierten Rechenmodell für Reifen-Fahrbahn-
Geräusche SPERoN wird dargestellt, welche Fahrbahnbeläge mit bestimmten
Reifen zu einem erhöhten Minderungspotential für die Reifen-
Fahrbahn-Geräusche führen. Die akustisch relevanten Merkmale der