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DAGA 2010 - Deutsche Gesellschaft für Akustik eV

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Programm <strong>DAGA</strong> <strong>2010</strong> 55<br />

standardisierten Daten ab - eine Anpassung von Hörgeräten erfolgt aber<br />

oft schon im Alter von 6 Monaten.<br />

Ein besonderes Problem in dieser Altersgruppe stellt jedoch die In-Situ<br />

Messung von Gehörgangsimpedanzen dar. Durch den kleinen Gehörgangseingang<br />

sind besonders kleine Messsonden notwendig. Durch die<br />

Verwendung von sehr kleinen Sonden treten jedoch messtechnische<br />

Probleme auf. Eine Simulation basierend auf Gehörgangsgeometrien<br />

wäre zwar möglich, jedoch fehlt das Wissen über die genauen Randbedingungen<br />

wie zum Beispiel die Trommelfellimpedanz bei Kleinkindern.<br />

In diesem Beitrag werden Untersuchungen zur Messtechnik <strong>für</strong> die Erhebung<br />

Gehörgangsimpedanzen bei Kleinkindern vorgestellt.<br />

Di. 17:50 Atze-Theater Audiologische <strong>Akustik</strong> I<br />

Entwicklung eines Sprachkorpus zur Bestimmung des Sprachverstehens<br />

bei variabler linguistischer Komplexität<br />

V. Uslar a , T. Brand a ,M.Hanke b ,R.Carroll b , E. Ruigendijk c , C. Hamann b<br />

und B. Kollmeier a<br />

a Medizinische Physik, Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg; b Sem.<br />

Angli/Amerikan, Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg; c Sem. Niederlandistik,<br />

Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg<br />

Verschiedene Forschungsarbeiten zeigen, dass Sprachverstehen in<br />

akustisch anspruchsvollen Situationen nicht allein vom sensorischakustischen<br />

Hörvermögen abhängt sondern auch von kognitiven Fähigkeiten<br />

des Hörers (z.B. Kapazität des Arbeitsgedächtnis oder maximale<br />

Leistungsfähigkeit des Sprachperzeptions-Systems). Zur systematischen<br />

Erfassung des relativen Einflusses dieser Größen wurde im Rahmen<br />

des DFG-Projektes AULIN (AUdiologie und LINguistik) ein Sprachkorpus<br />

mit Sätzen abgestufter linguistischer Komplexität entwickelt und<br />

evaluiert.<br />

Der Korpus besteht aus sieben Satztypen, die sich in zwei Kategorien<br />

zusammenfassen lassen: Sätze mit Subjekt-Verb-Objekt- bzw. Objekt-<br />

Verb-Subjekt-Struktur (”Der stille Postbote grüßt den dicken Frisör.”)<br />

und Sätze mit Relativsatzeinbettung (”Der Arzt, der die Lehrerinnen beschenkt,<br />

niest.”). Innerhalb dieser Kategorien gibt es zudem Sätze, die<br />

bis zu einer bestimmten Stelle im Satz mehrdeutig sind (”Die gute Köchin<br />

umarmt der/den brave/n Polizist/en.”; ”Die Postboten, die die Lehrerin<br />

filmen/filmt, zittern.”).<br />

Die Evaluation des Satzmaterials wurde mit insgesamt 24 normalhörenden<br />

Versuchspersonen durchgeführt. Es zeigte sich, dass Sätze mit Relativsatzeinbettung<br />

durchschnittlich leichter verständlich waren als einfache<br />

Subjekt-Verb-Objekt- bzw. Objekt-Verb-Subjekt-Sätze (67,1% bzw.<br />

53,5% Verständlichkeit über das gesamte Testmaterial und alle Personen<br />

bei -7dB SNR). Zudem waren starke Unterschiede zwischen den<br />

Versuchspersonen zu beobachten (zwischen 46,3% und 70,1% Verständlichkeit<br />

<strong>für</strong> das gesamte Material <strong>für</strong> einzelne Versuchspersonen).

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