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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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Aber lei<strong>de</strong>r hatte diese Massage auf <strong>de</strong>s Dicken Leibesumfang<br />

nicht viel Erfolg; e<strong>in</strong> paar Pfund hatte er allerd<strong>in</strong>gs schon während<br />

<strong>de</strong>r Dienstzeit abgenommen, aber es war immer noch mehr als<br />

genug da.<br />

Und doch fehlte es nicht an <strong>de</strong>r nötigen Bewegung. Je<strong>de</strong>n<br />

Morgen zogen die Kompanien nach <strong>de</strong>m großen Exerzierplatz,<br />

und da gab es nichts zu lachen. Da wur<strong>de</strong>, wie es <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Soldatensprache<br />

heißt, gebimst und gebumsen, en <strong>de</strong>tail und en gros,<br />

aber das Engros war die Hauptsache, <strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>r bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Kompanievorstellung sollte nicht gezeigt wer<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>zelne<br />

Mann leiste, son<strong>de</strong>rn was die Kompanie als solche im Schulexerzieren,<br />

im Schützengefecht und natürlich nicht <strong>in</strong> letzter L<strong>in</strong>ie<br />

auch im Para<strong>de</strong>marsch konnte. Hoch zu Roß, <strong>de</strong>n gezogenen Säbel<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Hand, sprengte <strong>de</strong>r Hauptmann über <strong>de</strong>n Exerzierplatz.<br />

Die Kompanie mußte haarscharf auf je<strong>de</strong>n se<strong>in</strong>er Befehle und W<strong>in</strong>ke<br />

achten, um sie genau ausführen zu können, <strong>de</strong>nn e<strong>in</strong>e falsche<br />

Schwenkung, nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger falscher Aufmarsch, und e<strong>in</strong>e ungeheure<br />

Unordnung war fertig.<br />

Körper und Geist wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> gleicher Weise angestrengt.<br />

Dösen und mit offenen Augen schlafend im Weltall herumlaufen<br />

durfte man nicht. Je<strong>de</strong>r Mann mußte se<strong>in</strong>e ganzen Kräfte anspannen.<br />

Wenn e<strong>in</strong>er bummelte o<strong>de</strong>r sich nicht die allergrößte<br />

Mühe gab, um se<strong>in</strong>e Sache so gut wie nur möglich zu machen,<br />

da stand <strong>de</strong>r Feldwebel auch schon mit se<strong>in</strong>em dicken Notizbuch<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Hand bereit, um <strong>de</strong>n Sün<strong>de</strong>r zum Nachexerzieren aufzuschreiben<br />

o<strong>de</strong>r ihn für e<strong>in</strong>e Strafwache vorzumerken.<br />

„Das Postenstehen ist nicht beliebt,<br />

Weil es da nichts zu schlafen gibt.”<br />

s<strong>in</strong>gen die Soldaten, und doch ist <strong>de</strong>r Garnisonwachtdienst unumgänglich<br />

notwendig, um die Mannschaften auf <strong>de</strong>n<br />

Feldwachtdienst vorzubereiten.<br />

Auch <strong>de</strong>n <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen stand das Vergnügen, auf Wache zu<br />

ziehen, unmittelbar bevor. Nach <strong>de</strong>r Kompanievorstellung sollte es<br />

sich entschei<strong>de</strong>n, wer von ihnen Gefreiter wür<strong>de</strong> und sich die<br />

Gefreitenknöpfe auf <strong>de</strong>m Rockkragen befestigen dürfe. Ehe es<br />

aber so weit war, mußte je<strong>de</strong>r <strong>E<strong>in</strong></strong>jährige wenigstens e<strong>in</strong>mal auf<br />

Wache gewesen se<strong>in</strong>. Das Regiment hatte es <strong>de</strong>n Stabsoffizieren<br />

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