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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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mal wie<strong>de</strong>r zwölf Glas Bier los se<strong>in</strong> wollen, dann haben Sie<br />

ja nun gelernt, wie das gemacht wird. Und wenn es Ihnen nicht<br />

darauf ankommt, uns ist es e<strong>in</strong>erlei, ob es e<strong>in</strong> Dutzend ist o<strong>de</strong>r ob<br />

es e<strong>in</strong> paar mehr s<strong>in</strong>d. Wir s<strong>in</strong>d nicht so.”<br />

Fritz und Karl verstan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n zarten W<strong>in</strong>k; so griffen sie <strong>de</strong>nn<br />

<strong>in</strong> die Tasche und je<strong>de</strong>r legte e<strong>in</strong>e Mark auf <strong>de</strong>n Tisch. „Hier,<br />

Herrschaften, da tr<strong>in</strong>kt noch e<strong>in</strong> Glas Bier auf unser Wohl.”<br />

Petersen strahlte vor Vergnügen, daß er so rasch verstan<strong>de</strong>n<br />

wor<strong>de</strong>n war; er steckte das Geld auch sofort e<strong>in</strong>, aber dann sagte<br />

er ansche<strong>in</strong>end ganz verwirrt: „So war das aber doch nicht geme<strong>in</strong>t<br />

— ich me<strong>in</strong>te nur — aber wenn Sie wirklich so me<strong>in</strong>en,<br />

Herr <strong>E<strong>in</strong></strong>jähriger, na dann me<strong>in</strong>e ich, daß ich ebenso me<strong>in</strong>e.”<br />

Lachend schlug Karl ihm auf die Schulter. „Petersen, Sie s<strong>in</strong>d<br />

doch e<strong>in</strong> geriebenes Huhn.”<br />

Der wollte sich totlachen. „Wie können Sie nur so etwas<br />

von mir <strong>de</strong>nken, Herr <strong>E<strong>in</strong></strong>jähriger! Ich b<strong>in</strong> <strong>de</strong>r harmloseste Mensch<br />

von <strong>de</strong>r Welt; nur wenn ich jemand h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>legen kann, macht mir<br />

das e<strong>in</strong> banniges (großes) Vergnügen. Na, nichts für ungut,<br />

me<strong>in</strong> Name ist auch <strong>in</strong> Zukunft Petersen, und wenn Sie e<strong>in</strong>mal<br />

beim Exerzieren o<strong>de</strong>r sonst irgendwie ‚im Druck s<strong>in</strong>d‛ (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

unangenehmen Lage), ich ziehe Sie raus, da können Sie sich<br />

drauf verlassen.”<br />

Zu Haus erwartete Frau Krause ihre bei<strong>de</strong>n <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen.<br />

Zur Feier <strong>de</strong>s Tages hatte sie e<strong>in</strong> gutes Kleid angezogen und<br />

auch sonst Vorbereitungen getroffen. In je<strong>de</strong>m Zimmer prangte<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Blumenstrauß, auf <strong>de</strong>m Tisch stand <strong>de</strong>r warme Kaffee<br />

und e<strong>in</strong> eigenhändig gebackener Kuchen.<br />

Das Zimmer von Karl war etwas größer als das von Fritz;<br />

so hatten sie sich gleich darauf gee<strong>in</strong>igt, die größere Stube als geme<strong>in</strong>sames<br />

Wohnzimmer zu betrachten. Jetzt setzten sie sich an<br />

<strong>de</strong>n ge<strong>de</strong>ckten Kaffeetisch, und Frau Krause mußte sich auch e<strong>in</strong>e<br />

Tasse holen.<br />

Während die sich selbst ihren Kuchen am besten schmecken<br />

ließ, mußten sie erzählen, wie es ihnen <strong>in</strong>zwischen ergangen war,<br />

und dann f<strong>in</strong>g Mutter Krause an, die bei<strong>de</strong>n zu loben. „Namentlich<br />

Ihnen, Herr Fritz, muß ich sagen, Sie haben sich mächtig zu Ihrem<br />

Vorteil herausgemacht, schon jetzt <strong>in</strong> diesen vierzehn Tagen; da<br />

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