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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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auf <strong>de</strong>r Bühne ansche<strong>in</strong>end nur mit <strong>de</strong>r allergrößten Anstrengung<br />

ausführte und dabei e<strong>in</strong> Gesicht machte, als setze er bei je<strong>de</strong>m Trick<br />

se<strong>in</strong> Leben auf das Spiel. Er ließ selbst das <strong>E<strong>in</strong></strong>fachste absichtlich<br />

mißl<strong>in</strong>gen, und je<strong>de</strong>smal sagte er dann mit e<strong>in</strong>em sehr vergnügten<br />

Gesicht: „Sehen Sie, das kann ich auch nicht!”<br />

Se<strong>in</strong>e trockene Komik, se<strong>in</strong>e Gebär<strong>de</strong>n, die Ungeschicklichkeit,<br />

die er ansche<strong>in</strong>end ganz unbeabsichtigt an <strong>de</strong>n Tag legte, erweckten<br />

immer neue Heiterkeit, und als er endlich abtrat, weil er nach<br />

se<strong>in</strong>en eigenen Worten ja doch nichts konnte, da erntete er e<strong>in</strong>en<br />

Beifall, als wäre er <strong>de</strong>r allergrößte Varietékünstler aller Zeiten.<br />

Der Humor hatte e<strong>in</strong>mal wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Sieg davongetragen.<br />

Es war ja mehr als Uns<strong>in</strong>n gewesen, was <strong>de</strong>r Dicke da oben<br />

gemacht hatte, aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb bil<strong>de</strong>te se<strong>in</strong>e Nummer nach<br />

<strong>de</strong>r Überzeugung aller <strong>de</strong>n Glanzpunkt <strong>de</strong>s ganzen Programms.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>e <strong>de</strong>rbkomische Exerzierszene aus <strong>de</strong>n Kolonien machte <strong>de</strong>n<br />

Beschluß <strong>de</strong>r Vorführungen; dann räumten zahllose Hän<strong>de</strong> die<br />

Tische und Stühle fort, um <strong>de</strong>n Saal zum Tanzen freizumachen.<br />

Wenig später eröffnete <strong>de</strong>r Major mit <strong>de</strong>r Frau <strong>de</strong>s ältesten<br />

Feldwebels <strong>de</strong>n Ball; je<strong>de</strong>r engagierte sich e<strong>in</strong>e Dame und im<br />

langen Zug g<strong>in</strong>g die Polonaise <strong>in</strong> bunten Wendungen und<br />

Schlangenl<strong>in</strong>ien durch <strong>de</strong>n Saal.<br />

Den <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen fehlte es an weiblichen Bekanntschaften,<br />

aber tanzen wollten sie natürlich auch. Es saßen auch genug junge<br />

Mädchen an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n und warteten auf e<strong>in</strong>en Herrn.<br />

„Glaubst du, daß wir ganz ruhig e<strong>in</strong>e von <strong>de</strong>nen auffor<strong>de</strong>rn<br />

können?” fragte Fritz se<strong>in</strong>en Freund Karl.<br />

Der lachte lustig auf. „Menschensk<strong>in</strong>d, wir s<strong>in</strong>d hier doch nicht<br />

<strong>in</strong> unserer Tanzstun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Ball bei irgend e<strong>in</strong>em vornehmen<br />

Herrn. Heute ist Kaisers Geburtstag, da gibt es ke<strong>in</strong>en<br />

Stan<strong>de</strong>sunterschied. Nur los!”<br />

So traten sie <strong>de</strong>nn auch bald je<strong>de</strong>r mit e<strong>in</strong>er Dame an, und als<br />

kurz nachher <strong>de</strong>r Walzer anf<strong>in</strong>g, merkten sie, daß sie e<strong>in</strong>e gute<br />

Wahl getroffen hatten und ihre Partner<strong>in</strong>nen ausgezeichnet<br />

tanzten.<br />

In <strong>de</strong>r ersten Pause wur<strong>de</strong>n die <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen zum Herrn Major<br />

befohlen, und dieser stellte sie allen Offiziersdamen vor. Als<br />

dann <strong>de</strong>r Tanz von neuem begann und die <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen sich zurück-<br />

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