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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt wer<strong>de</strong>n durften; hier galt es vielmehr,<br />

mit <strong>de</strong>m zufrie<strong>de</strong>n zu se<strong>in</strong>, was die Leute freiwillig boten und<br />

bieten konnten.<br />

Fritz und Karl lernten gleich am ersten Tag die Freu<strong>de</strong>n und<br />

Lei<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>es Manöverquartiers kennen.<br />

Morgens um fünf Uhr war das Regiment ausgerückt; gegen<br />

e<strong>in</strong> Uhr wur<strong>de</strong> Halt geblasen und <strong>de</strong>r Abmarsch <strong>in</strong> die Quartiere<br />

angetreten. Fritz und Karl hatten wenigstens <strong>in</strong>sofern Glück,<br />

als sie mit ihren Leuten ke<strong>in</strong>en weiten Marsch mehr zu machen<br />

brauchten, son<strong>de</strong>rn schon nach e<strong>in</strong>er kurzen halben Stun<strong>de</strong> das<br />

Dorf erreichten, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m sie bis zum nächsten Morgen bleiben<br />

sollten, um dann wie<strong>de</strong>r <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>de</strong>ren Quartier Unterkunft<br />

zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Denn bei <strong>de</strong>n Manövern ist das Gefecht, wenn Halt<br />

geblasen wird, nicht wie bei <strong>de</strong>n Felddienstübungen been<strong>de</strong>t,<br />

son<strong>de</strong>rn es wird nur abgebrochen, um am nächsten Tage fortgesetzt<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Zwischenzeit ruht das Gefecht<br />

nicht ganz. Die Truppen, die Quartier beziehen, sichern sich durch<br />

Vorposten, die Tag und Nacht draußen im Gelän<strong>de</strong> stehen; <strong>de</strong>r<br />

Patrouillendienst hört nicht auf, man bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich eigentlich fortwährend<br />

<strong>in</strong> Gefechtsbereitschaft. Entwe<strong>de</strong>r kann auf Grund <strong>de</strong>r<br />

bei <strong>de</strong>r Leitung e<strong>in</strong>laufen<strong>de</strong>n Nachrichten und Befehle e<strong>in</strong> sofortiger<br />

Angriff notwendig wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gegner unvermutet<br />

e<strong>in</strong>en Angriff wagen.<br />

Fritz und Karl erhielten Unterkunft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorf, das hauptsächlich<br />

von kle<strong>in</strong>en Torfbauern bewohnt wur<strong>de</strong>. Grau und<br />

schmutzig wie die Gegend war auch <strong>de</strong>r Anblick <strong>de</strong>r Häuser. An<br />

<strong>de</strong>nen gab es ke<strong>in</strong>en Schmuck und ke<strong>in</strong>en Zierat; sie waren mit <strong>de</strong>n<br />

e<strong>in</strong>fachsten Mitteln hergestellt.<br />

Erst galt es, die Mannschaften unterzubr<strong>in</strong>gen und nachzusehen,<br />

ob es ihnen auch nicht an <strong>de</strong>m Notwendigsten fehle; dann suchten<br />

sie selbst ihr Quartier auf. Die Aufschrift an <strong>de</strong>r Haustür: „Zwei<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>jährige-Unteroffiziere, zwei Putzer” zeigte ihnen bald, daß<br />

sie an Ort und Stelle waren.<br />

Sie mußten <strong>de</strong>n Helm abnehmen, um durch die niedrige Tür<br />

e<strong>in</strong>treten zu können. Nach<strong>de</strong>m sie ihre Quartierbillette abgegeben<br />

hatten, wur<strong>de</strong>n sie mit e<strong>in</strong>em herzlichen Hän<strong>de</strong>druck von ihrer<br />

Wirt<strong>in</strong> begrüßt und von <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>fachen Frau <strong>in</strong> die ihnen zuge-<br />

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