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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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daß <strong>de</strong>r Mann se<strong>in</strong>en Auftrag richtig ausführen wür<strong>de</strong>, schickte<br />

er ihn fort. Er selbst kroch vorsichtig mit se<strong>in</strong>en an<strong>de</strong>ren Leuten<br />

aus <strong>de</strong>r Deckung heraus und schlängelte sich unter äußerst geschickter<br />

Benutzung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s immer weiter vorwärts. In <strong>de</strong>r Sandkuhle<br />

machte er zum ersten Male wie<strong>de</strong>r halt. Ganz dicht an die<br />

hohe Wand gelehnt stand er da, um nach <strong>de</strong>m schnellen Laufen<br />

von vorh<strong>in</strong> jetzt wie<strong>de</strong>r Atem zu holen.<br />

Aber so leise se<strong>in</strong>e Leute auch waren, plötzlich gab er ihnen<br />

doch e<strong>in</strong> Zeichen, noch leiser zu se<strong>in</strong>, <strong>de</strong>nn gera<strong>de</strong> über sich, <strong>in</strong><br />

allernächster Nähe, hörte er jetzt, wie <strong>de</strong>r Dicke zu se<strong>in</strong>en Mannschaften<br />

sagte: „K<strong>in</strong><strong>de</strong>r, das verstehe ich nicht — irgendwo muß<br />

hier doch wenigstens e i n e Patrouille herumstreichen. Das<br />

wäre doch gegen je<strong>de</strong> Felddienstordnung, wenn die Abteilung<br />

auf <strong>de</strong>r Landstraße ohne je<strong>de</strong> Sicherung vormarschierte! Das<br />

sage ich euch, wenn ihr die Augen nicht aufmacht, dann sollt ihr<br />

mich kennen lernen; dann regnet's euch <strong>in</strong> die Bu<strong>de</strong>, aber feste.”<br />

„Wir wollen schon aufpassen,” antwortete e<strong>in</strong>e Stimme.<br />

Alsdann wur<strong>de</strong> es still. Man schien dort oben nochmals Umschau<br />

zu halten, ehe man weiterg<strong>in</strong>g; aber man hatte wohl nichts<br />

Verdächtiges bemerkt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Dicke kommandierte: „Los, vorwärts,<br />

aber die Augen auf und vorsichtig!”<br />

Fritz war mit se<strong>in</strong>en Leuten vor je<strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung sicher gewesen.<br />

Selbst wenn die an<strong>de</strong>re Patrouille sich auf <strong>de</strong>n Bauch<br />

gelegt und <strong>in</strong> die Kiesgrube h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gesehen hätte, wären sie nicht<br />

bemerkt wor<strong>de</strong>n, weil sie sich fest an die Wand anschmiegten.<br />

Aber Fritz hatte trotz<strong>de</strong>m Angst ausgestan<strong>de</strong>n. Nun war die Gefahr<br />

glücklich beseitigt; er wartete noch e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten, bis die an<strong>de</strong>re<br />

Patrouille sich weiter entfernt hatte, dann gab er wie<strong>de</strong>r das<br />

Zeichen zum Vorwärtsgehen. Gesprochen wur<strong>de</strong> überhaupt nichts.<br />

Bei <strong>de</strong>m Bahnwärterhaus machte man von neuem halt, und<br />

von dort aus erkannte Fritz <strong>de</strong>utlich e<strong>in</strong>en Unteroffizierposten<br />

mit sechs Mann, <strong>de</strong>r etwas westlich vom l<strong>in</strong>ken Ausgang <strong>de</strong>s<br />

Dorfes stand. Das schien e<strong>in</strong> selbständiger Unteroffizierposten<br />

zu se<strong>in</strong>, <strong>de</strong>nn von <strong>de</strong>r übrigen Abteilung <strong>de</strong>s Fe<strong>in</strong><strong>de</strong>s war nichts<br />

zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

Nach e<strong>in</strong>em kurzen Augenblick <strong>de</strong>r Überlegung hatte Fritz<br />

se<strong>in</strong>en Entschluß gefaßt. Er schickte e<strong>in</strong>en Mann zur Kompanie<br />

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