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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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Die Wachtposten stan<strong>de</strong>n wenige Schritte entfernt, mit <strong>de</strong>m<br />

Gewehr unter <strong>de</strong>m Arm, und spähten immer gera<strong>de</strong>aus, während<br />

Fritz es sich mit se<strong>in</strong>en Leuten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Graben bequem gemacht<br />

hatte.<br />

Von <strong>de</strong>r Kompanie kamen Mannschaften und brachten Stroh<br />

für das Nachtlager, an<strong>de</strong>re brachten das Aben<strong>de</strong>ssen: große Stücke<br />

Wurst und Speck, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Kochgeschirren warmen Kaffee. Für <strong>de</strong>n<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen schickte <strong>de</strong>r Hauptmann aus <strong>de</strong>r We<strong>in</strong>kiste, welche die<br />

Offiziere im Manöver auf <strong>de</strong>m Bagagewagen mit sich führen,<br />

e<strong>in</strong>e halbe Flasche Rotwe<strong>in</strong>.<br />

Das Mahl wur<strong>de</strong> verzehrt, die Leute von <strong>de</strong>r Kompanie g<strong>in</strong>gen<br />

wie<strong>de</strong>r zurück. Auf Posten wur<strong>de</strong> es immer stiller.<br />

Gegen acht Uhr wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Vorpostenkompanie und bei<br />

<strong>de</strong>m Vorpostengros die Lagerfeuer angezün<strong>de</strong>t. Große Holzhaufen,<br />

aus mächtigen Scheiten bestehend, wur<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Brand<br />

gesteckt, damit die Leute an <strong>de</strong>m Feuer sich wärmen konnten.<br />

In <strong>de</strong>r Postenl<strong>in</strong>ie selbst darf ke<strong>in</strong>es brennen, damit man<br />

nicht dadurch <strong>de</strong>n fe<strong>in</strong>dlichen Patrouillen <strong>de</strong>n Standpunkt verrät.<br />

Aber es g<strong>in</strong>g auch so; die Mäntel wärmten mehr als genug.<br />

Wenig später g<strong>in</strong>gen die Sterne am Himmel auf; tiefer Frie<strong>de</strong><br />

ruhte über <strong>de</strong>r Landschaft.<br />

Auf <strong>de</strong>r Landstraße rollte zuweilen e<strong>in</strong> Wagen dah<strong>in</strong>, sonst<br />

war alles still.<br />

Da drüben lag <strong>de</strong>r Fe<strong>in</strong>d. Wür<strong>de</strong> er die Nacht zur Ruhe<br />

benutzen o<strong>de</strong>r es versuchen, die Stellung, aus <strong>de</strong>r er am Morgen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em heftigen Gefecht zurückgedrängt wor<strong>de</strong>n war, durch e<strong>in</strong>en<br />

plötzlichen Angriff wie<strong>de</strong>rzugew<strong>in</strong>nen?<br />

Das wußte niemand. Da hieß es auf <strong>de</strong>r Hut se<strong>in</strong> und die<br />

Augen und Ohren offen halten.<br />

Immer stiller wur<strong>de</strong> die Nacht. Es war, als wenn die Ruhe<br />

von Stun<strong>de</strong> zu Stun<strong>de</strong> mehr zunehme.<br />

Von Zeit zu Zeit tauchte e<strong>in</strong>e Patrouille auf, welche die Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>zelnen Posten aufrecht erhielt und<br />

zugleich die Aufgabe hatte, die Wachsamkeit <strong>de</strong>r Leute zu prüfen.<br />

Auch auf <strong>de</strong>r Landstraße blieb <strong>de</strong>r Patrouillendienst <strong>in</strong> vollem<br />

Gange. Je<strong>de</strong>m Regiment war e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kavallerieabteilung<br />

zugewiesen, die auch während <strong>de</strong>r Nacht nicht müßig se<strong>in</strong> durfte.<br />

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