29.10.2013 Aufrufe

Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zurück, nach<strong>de</strong>m er auf e<strong>in</strong>er Mel<strong>de</strong>karte e<strong>in</strong>e kurze Skizze <strong>de</strong>ssen<br />

entworfen hatte, was er vom Fe<strong>in</strong>d dort sah, und näherte sich dann<br />

mit <strong>de</strong>n übrigen <strong>de</strong>m fe<strong>in</strong>dlichen Posten etwa bis auf dreihun<strong>de</strong>rtfünfzig<br />

Meter. Das Gelän<strong>de</strong> bot ihnen ausgezeichnete Deckung.<br />

Als sie dann, immer auf allen vieren kriechend, ihre Stellung<br />

erreicht hatten, gab je<strong>de</strong>r Mann, <strong>de</strong>r ihm erteilten Instruktion<br />

gemäß, fünf Schüsse ab, so schnell er es nur konnte. Das hörte<br />

sich an, als wenn e<strong>in</strong>e viel größere Abteilung feuere, und Fritz<br />

erreichte mit dieser beabsichtigten Täuschung auch vollständig<br />

se<strong>in</strong>en Zweck.<br />

Der Unteroffizier wur<strong>de</strong> völlig überrascht. Er ließ se<strong>in</strong>e<br />

Leute ausschwärmen und das Feuer erwi<strong>de</strong>rn, während er gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>en Mann im Laufschritt nach h<strong>in</strong>ten schickte, dort Meldung<br />

zu erstatten.<br />

Deutlich hörte Fritz die Stimme <strong>de</strong>s Unteroffiziers: „Zum<br />

Kuckuck, wo stecken diese Schlaumeier <strong>de</strong>nn? Man sieht re<strong>in</strong> nichts<br />

von ihnen!”<br />

Noch e<strong>in</strong>mal ließ Fritz je<strong>de</strong>n Mann fünf Schuß abgeben,<br />

dann kroch er unbemerkt wie<strong>de</strong>r zurück. <strong>E<strong>in</strong></strong>er se<strong>in</strong>er Leute mußte<br />

sich dabei doch irgendwie gezeigt haben, <strong>de</strong>nn plötzlich hieß es drüben:<br />

„Da s<strong>in</strong>d sie, gera<strong>de</strong>aus bei <strong>de</strong>r Schonung.” Als aber nun auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite geschossen wur<strong>de</strong>, war Fritz mit se<strong>in</strong>er Patrouille<br />

bereits verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Noch mehr als durch se<strong>in</strong> schnelles Schießen hatte Fritz <strong>de</strong>n<br />

Unteroffizier dadurch getäuscht, daß er se<strong>in</strong>e Leute so weit ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rzog,<br />

daß es <strong>de</strong>n <strong>E<strong>in</strong></strong>druck machte, als handle es sich um<br />

e<strong>in</strong>e ganze Schützenl<strong>in</strong>ie. In diesem S<strong>in</strong>ne mußte <strong>de</strong>r Unteroffizier<br />

auch Meldung gemacht haben, <strong>de</strong>nn er bekam Verstärkung. Aber<br />

gleichzeitig erhielt auch Fritz Unterstützung. Der erste Mann,<br />

<strong>de</strong>n er zur Kompanie zurückgeschickt hatte, kam wie<strong>de</strong>r und brachte<br />

e<strong>in</strong>e weitere Patrouille mit, die sich von Fritz nähere Instruktionen<br />

geben lassen sollte. Das waren im ganzen vier Mann, und da<br />

je<strong>de</strong>r für die heutige Übung fünfundzwanzig Platzpatronen erhalten<br />

hatte, die auch verfeuert wer<strong>de</strong>n sollten, so waren das hun<strong>de</strong>rt<br />

Schuß. Je<strong>de</strong>r von se<strong>in</strong>en an<strong>de</strong>ren Leuten besaß noch fünfzehn<br />

Patronen. Er selbst hatte se<strong>in</strong>e Munition noch gar nicht angerührt,<br />

und so konnte er, wenn er se<strong>in</strong>e Mannschaft geschickt verteilte und<br />

143

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!