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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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Dem Dicken waren im letzten Augenblick die Gefreitenknöpfe<br />

entgangen, darüber täuschte sich niemand. Das stimmte<br />

alle traurig, <strong>de</strong>nn er war nicht nur e<strong>in</strong> sehr beliebter Kamerad,<br />

son<strong>de</strong>rn sie wußten ja auch alle, welche Mühe er sich im Dienst<br />

gegeben hatte, obgleich gera<strong>de</strong> ihm die körperlichen Anstrengungen<br />

am allerschwersten gewor<strong>de</strong>n waren. Und nun mußte für ihn <strong>de</strong>r<br />

Lohn und die<br />

Anerkennung<br />

ausbleiben.<br />

„Bellmann,<br />

setzen Sie sich<br />

mal ans Klavier<br />

und spielen Sie<br />

e<strong>in</strong>en Trauermarsch,<br />

aber<br />

e<strong>in</strong>en recht lustigen,”<br />

bat <strong>de</strong>r<br />

Dicke plötzlich,<br />

„<strong>de</strong>n Walzer<br />

aus <strong>de</strong>r ‚Lustigen<br />

Witwe‛ o<strong>de</strong>r<br />

‚Ich weiß nicht<br />

was soll es<br />

be<strong>de</strong>uten‛ o<strong>de</strong>r<br />

sonst was Schönes.”<br />

Der Dicke<br />

versuchte mit<br />

aller Gewalt, lustig und fröhlich zu se<strong>in</strong>, um sich über se<strong>in</strong>en<br />

Kummer h<strong>in</strong>wegzutäuschen, aber die an<strong>de</strong>ren merkten wohl, daß<br />

se<strong>in</strong>e Scherze ihm heute nicht von Herzen kamen.<br />

„Na, laß <strong>de</strong>n Kopf nur nicht hängen,” versuchte Karl ihn zu trösten.<br />

„Wenn es auch jetzt mit <strong>de</strong>n Knöpfen nichts ist; spätestens <strong>in</strong> sechs<br />

Wochen, nach <strong>de</strong>r Bataillonsbesichtigung, bekommst du sie sicher.”<br />

Der Dicke gab ihm die Hand. „De<strong>in</strong> Mitleid ehrt mich, aber<br />

<strong>de</strong><strong>in</strong>e Hoffnung teile ich nicht. Na, laß nur, sprechen wir von etwas<br />

an<strong>de</strong>rem.”<br />

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