Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de
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<strong>E<strong>in</strong></strong>e Viertelstun<strong>de</strong> später ertönte das Signal: „Halt!”<br />
Die Übung war been<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>r nun folgen<strong>de</strong>n Kritik entschied<br />
<strong>de</strong>r General dah<strong>in</strong>, daß <strong>de</strong>m Gegner zwar die Überraschung<br />
auf <strong>de</strong>m e<strong>in</strong>en Flügel gelungen war, daß aber die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Bataillone <strong>de</strong>rartig zurückgeworfen seien, daß auch <strong>de</strong>n vier<br />
siegreichen Kompanien weiter nichts übrig bliebe, als sich ihrem<br />
abziehen<strong>de</strong>n Truppenteil anzuschließen.<br />
So hatte das Regiment <strong>de</strong>nn se<strong>in</strong>en Auftrag, <strong>de</strong>n Vormarsch<br />
<strong>de</strong>s Gegners aufzuhalten, noch erfüllt. Das ließ sogar das dritte<br />
Bataillon die erhaltene Schlappe ruhig h<strong>in</strong>nehmen — siegreich<br />
waren sie doch gewesen.<br />
Der Rückmarsch wur<strong>de</strong> angetreten, frohe Soldatenlie<strong>de</strong>r ertönten.<br />
Am <strong>E<strong>in</strong></strong>gang <strong>de</strong>r Stadt wur<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>r Regimentsmusik<br />
erwartet. <strong>E<strong>in</strong></strong> flotter Marsch setzte e<strong>in</strong>, und wenn die Leute<br />
auch beträchtlich ermü<strong>de</strong>t und erschöpft waren als sie endlich gegen<br />
sieben Uhr morgens wie<strong>de</strong>r heimkehrten, um so stolzer richteten<br />
sie sich jetzt auf. Im strammen Schritt g<strong>in</strong>g es dah<strong>in</strong>, wozu die<br />
Musik ihre munteren Weisen schmetterte. —<br />
Quartiermacher. — Regimentsexerzieren. — Lustige<br />
Geburtstagsfeier. — Manövers Leid und Freud. — Letztes<br />
Biwak. — Zurück <strong>in</strong> die Garnison. — Abschiedsstun<strong>de</strong>.<br />
In<br />
früheren <strong>Jahr</strong>en war das Regimentsexerzieren immer<br />
auf <strong>de</strong>m großen Exerzierplatz abgehalten wor<strong>de</strong>n; man<br />
hatte die Garnison erst zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>r Reserveübungen verlassen.<br />
Aber seit<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Hauptwert nicht mehr auf das Schul-,<br />
son<strong>de</strong>rn das Gefechtsexerzieren gelegt wird, hatte sich <strong>de</strong>r<br />
Platz schon lange als nicht mehr groß genug erwiesen, um dort<br />
e<strong>in</strong> ganzes Regiment <strong>in</strong> die verschie<strong>de</strong>nsten Gefechtsformationen<br />
ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rziehen und dann mit ihnen gegen e<strong>in</strong>en<br />
markierten Fe<strong>in</strong>d operieren zu können.<br />
Seit ungefähr vier <strong>Jahr</strong>en rückte das Regiment stets <strong>in</strong> die<br />
Garnison, wo das mit ihm zu <strong>de</strong>rselebn Briga<strong>de</strong> gehören<strong>de</strong><br />
Schwesterregiment stand. Kaum e<strong>in</strong>e halbe Stun<strong>de</strong> außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Stadt breitete sich dort e<strong>in</strong> Gelän<strong>de</strong> aus, wie es für militärische<br />
Zwecke schöner und i<strong>de</strong>aler gar nicht gedacht wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
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