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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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s<strong>in</strong>d heute alle schief gewickelt, besser gesagt, wir waren es, <strong>de</strong>nn ich<br />

hoffe, euch schon jetzt zur Vernunft gebracht zu haben. Undankbarkeit<br />

ist die größte aller Untugen<strong>de</strong>n, und wir müßten mehr<br />

als undankbar se<strong>in</strong>, wenn wir nicht heute alle froh und glücklich<br />

se<strong>in</strong> wollten. Ich brauche euch nicht an die mancherlei Zweifel<br />

und Befürchtungen zu er<strong>in</strong>nern, die uns beschlichen, als wir am<br />

ersten Tag auf <strong>de</strong>m Kasernenhof stan<strong>de</strong>n. Und wie ist es uns<br />

ergangen?”<br />

„Fe<strong>in</strong>, glänzend, großartig!” riefen alle durche<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r.<br />

„Und da wollt ihr heute traurig se<strong>in</strong>?” fuhr <strong>de</strong>r Dicke fort.<br />

„Das gibt es nicht. Wer noch e<strong>in</strong>mal vom Abschied spricht o<strong>de</strong>r<br />

auch nur daran <strong>de</strong>nkt, <strong>de</strong>r bezahlt erbarmungslos e<strong>in</strong>e Fortsetzung<br />

dieser Bowle. die sich hier ihrem En<strong>de</strong> nähert.”<br />

Aber dann wur<strong>de</strong> er doch wie<strong>de</strong>r ernst. „Und nun will ich<br />

euch noch e<strong>in</strong>s sagen. Wir waren Kamera<strong>de</strong>n, wir s<strong>in</strong>d es, und wir<br />

wer<strong>de</strong>n es bleiben, auch dann, wenn e<strong>in</strong> je<strong>de</strong>r <strong>in</strong> wenigen Tagen<br />

wie<strong>de</strong>r se<strong>in</strong>em Beruf nachgeht. Im nächsten <strong>Jahr</strong>, je<strong>de</strong>nfalls<br />

aber im übernächsten, sehen wir uns wohl alle bei e<strong>in</strong>er Reserveübung<br />

wie<strong>de</strong>r. Laßt uns e<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r geloben, bis dah<strong>in</strong> zu bleiben,<br />

was wir waren: anständige Menschen, treue Kamera<strong>de</strong>n, gute<br />

Freun<strong>de</strong> und brave Soldaten, unserer ganzen Ges<strong>in</strong>nung nach.<br />

„Und wenn wir uns das geloben, dann müssen wir heute froh<br />

und heiter se<strong>in</strong>, <strong>de</strong>nn dann haben wir Freun<strong>de</strong> gewonnen fürs<br />

Leben und e<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung, die uns ke<strong>in</strong> Mensch rauben, die<br />

uns ke<strong>in</strong> Abschied trüben kann.<br />

„In diesem S<strong>in</strong>ne wollen wir die Gläser erheben und e<strong>in</strong>en<br />

kräftigen Schluck nehmen auf das Wohlergehen unseres schönen<br />

stolzen Regiments, auf das Wachsen, Blühen und Ge<strong>de</strong>ihen <strong>de</strong>r<br />

Kameradschaft, auf e<strong>in</strong> frohes Wie<strong>de</strong>rsehen bei <strong>de</strong>r nächsten<br />

Übung im bunten Rock und auf e<strong>in</strong> treues Zusammenhalten für<br />

alle Zeit!”<br />

Unter donnern<strong>de</strong>m Hurra klangen die Gläser ane<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r.<br />

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