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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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Es war je<strong>de</strong>n Tag dasselbe, und doch war das Bild je<strong>de</strong>smal<br />

ganz an<strong>de</strong>rs. Immer größer wur<strong>de</strong>n die Truppenmassen, die im<br />

Verlauf <strong>de</strong>s Manövers auf <strong>de</strong>r Bildfläche erschienen. Nicht e<strong>in</strong>zelne<br />

Batterien fuhren auf, son<strong>de</strong>rn ganze Regimenter und Briga<strong>de</strong>n,<br />

nicht vere<strong>in</strong>zelte Kavalleristen klärten im Gelän<strong>de</strong> auf, son<strong>de</strong>rn<br />

e<strong>in</strong>e ganze selbständige Kavalleriedivision hatte jetzt die Sicherung<br />

übernommen. Je<strong>de</strong>r Tag brachte Neues. Immer heißer wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Kampf, immer größer die Anstrengungen, die man machen<br />

mußte, um <strong>de</strong>n Gegner zu werfen, immer dichter die Schützenl<strong>in</strong>ien,<br />

die <strong>de</strong>n Fe<strong>in</strong>d unter Feuer nahmen, um ihn <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Front<br />

zu beschäftigen, während an<strong>de</strong>re Abteilungen ihn <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Flanke<br />

zu bedrohen versuchten.<br />

Die Kanonen krachten, die Masch<strong>in</strong>engewehre knatterten, die<br />

Infanterie feuerte, Jäger und Schützen g<strong>in</strong>gen zum Sturm vor,<br />

die Kavallerie attackierte — immer näher g<strong>in</strong>g es an <strong>de</strong>n Fe<strong>in</strong>d.<br />

Schon glaubte man <strong>de</strong>n Sieg <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Hand zu haben, als <strong>de</strong>r<br />

Gegner neue Verstärkungen erhielt.<br />

Völlig überraschend fuhren auf gegnerischer Seite auf e<strong>in</strong>er<br />

Anhöhe neue Batterien auf; die eigenen Geschütze mußten die<br />

Stellung wechseln. H<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Wald vorbrechend, tauchten<br />

plötzlich zwei Schwadronen auf und ritten e<strong>in</strong>e etwas sorglos<br />

dah<strong>in</strong>marschieren<strong>de</strong> Kompanie über <strong>de</strong>n Haufen. Dann fand man<br />

plötzlich <strong>de</strong>n Weg durch künstliche und natürliche H<strong>in</strong><strong>de</strong>rnisse<br />

gesperrt.<br />

Der Ruf nach <strong>de</strong>n Pionieren wur<strong>de</strong> laut. Im Laufschritt<br />

eilten diese nach vorn, <strong>de</strong>n Weg mit Axt und Beil wie<strong>de</strong>r freizumachen.<br />

<strong>E<strong>in</strong></strong> Infanterieregiment hatte sich zu weit vorgewagt und kam<br />

<strong>in</strong> Gefahr, abgeschnitten zu wer<strong>de</strong>n. Der Gegner drängte mit<br />

aller Gewalt nach vorn; es war verloren, wenn ke<strong>in</strong>e Hilfe kam.<br />

Mit e<strong>in</strong>gelegter Lanze kam die Kavallerie daher. Sie hatte<br />

die Gefahr rechtzeitig erkannt, die <strong>de</strong>r Infanterie drohte — die<br />

Rosse schnoben, das Hurra ertönte, die Signale schmetterten —<br />

los, vorwärts auf <strong>de</strong>n Fe<strong>in</strong>d!<br />

Der machte halt — se<strong>in</strong> Angriff wur<strong>de</strong> zum Stehen gebracht —<br />

mehr als das, er fand ke<strong>in</strong>e Zeit, die Kavallerie unter Feuer zu<br />

nehmen, und so wäre die Abteilung <strong>in</strong> Wirklichkeit verloren gewesen.<br />

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