Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de
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Am Mittag kam das dritte Bataillon auf Vorposten.<br />
Nach Beendigung <strong>de</strong>s Gefechtes wur<strong>de</strong> das Biwak bezogen,<br />
schnell abgekocht, und dann rückten die Posten ab.<br />
Das aus drei Kompanien bestehen<strong>de</strong> Vorpostengros blieb im<br />
Biwak liegen und richtete sich dort, so gut es g<strong>in</strong>g, häuslich e<strong>in</strong>.<br />
Die Vorpostenkompanie wur<strong>de</strong> etwa achthun<strong>de</strong>rt Meter weit<br />
vorgeschoben; sie schickte wie<strong>de</strong>rum zu ihrer Sicherheit e<strong>in</strong>e Feldwache<br />
und zwei selbständige Unteroffiziersposten aus. Den e<strong>in</strong>en<br />
davon erhielt Fritz.<br />
Mit <strong>de</strong>n genauesten Instruktionen versehen, marschierte er<br />
an <strong>de</strong>n ihm bezeichneten Platz, an <strong>de</strong>n Westrand e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en<br />
Gehölzes, um dort Aufstellung zu nehmen. Er hatte im ganzen<br />
elf Mann bei sich, und zwar e<strong>in</strong>e Patrouille von zwei Mann, um<br />
die Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>m Nebenposten aufrecht erhalten zu können,<br />
e<strong>in</strong>e Patrouille von drei Mann, um sie gegen <strong>de</strong>n Fe<strong>in</strong>d vorzuschicken,<br />
und sechs Mann zum Postenstehen, <strong>de</strong>nn beim Feldwachtdienst<br />
gibt es nur Doppelposten.<br />
Zunächst galt es, die Leute zu <strong>in</strong>struieren; sie mußten genau<br />
wissen, von wo <strong>de</strong>r Fe<strong>in</strong>d zu erwarten war, wo die Nebenposten<br />
stan<strong>de</strong>n, und wo die Abteilung ruhte, die sie sichern sollten.<br />
Nur das dritte Bataillon befand sich im Biwak, die bei<strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren waren, ebenso wie gestern, <strong>in</strong> Dörfern und Ortschaften<br />
untergebracht.<br />
Schon nach e<strong>in</strong>er Stun<strong>de</strong> kam <strong>de</strong>r Hauptmann, um die Posten<br />
abzufragen und sich davon zu überzeugen, daß je<strong>de</strong>r genau Bescheid<br />
wußte, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Herr General war dafür bekannt, daß er<br />
je<strong>de</strong>n Abend die Posten abritt. Wenn er darunter e<strong>in</strong>en Mann<br />
fand, <strong>de</strong>r nicht ganz genau über alles Auskunft geben konnte,<br />
dann wur<strong>de</strong> er sehr ungnädig, und mit vollem Recht, <strong>de</strong>nn die<br />
Manöver s<strong>in</strong>d ja dazu da, um die Leute <strong>in</strong> je<strong>de</strong>r H<strong>in</strong>sicht auf <strong>de</strong>n<br />
Ernstfall vorzubereiten.<br />
Der Hauptmann war von <strong>de</strong>m Ergebnis se<strong>in</strong>er Prüfung sehr<br />
zufrie<strong>de</strong>ngestellt. Als gegen Abend <strong>de</strong>r General erschien, erntete Fritz<br />
von neuem Lob; se<strong>in</strong>e Leute waren ke<strong>in</strong>e Antwort schuldig geblieben.<br />
Es war ungefähr sieben Uhr, als <strong>de</strong>r General fortritt. Jetzt<br />
war ke<strong>in</strong> Besuch irgen<strong>de</strong><strong>in</strong>es hohen Vorgesetzten mehr zu erwarten;<br />
nun herrschte Ruhe.<br />
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