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Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de

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mußten, um durchzukommen, und aus all <strong>de</strong>n Schil<strong>de</strong>rungen<br />

sprach treue Liebe und Anhänglichkeit zum Elternhause.<br />

Mit fast e<strong>in</strong>er halben Stun<strong>de</strong> Verspätung kamen Fritz und Karl<br />

endlich an, mit Ungeduld von <strong>de</strong>n Ihrigen auf <strong>de</strong>m Bahnhof erwartet<br />

und mit Jubel begrüßt.<br />

„Jungen, habt ihr euch aber herausgemacht; laßt euch mal<br />

ansehen!”<br />

So stolz die bei<strong>de</strong>n auch durch diese Anerkennung wur<strong>de</strong>n,<br />

hier vor allen Leuten konnten sie sich nicht bewun<strong>de</strong>rn lassen.<br />

„Das geht doch nicht, Mutter,” sagte Fritz etwas verlegen.<br />

„Wenn das jemand sieht o<strong>de</strong>r vielleicht gar e<strong>in</strong> Vorgesetzter hier<br />

auftaucht, was soll <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nken?”<br />

Die Mutter verstand das nicht ganz, aber <strong>de</strong>r Vater stimmte<br />

ihm lachend bei. „Er hat recht! Er ist nun bald e<strong>in</strong> großer Herr,<br />

und wie lange wird's noch dauern, dann kommt er e<strong>in</strong>es Tages<br />

als Leutnant <strong>de</strong>r Reserve zu uns zu Besuch.”<br />

„Glaubst du wirklich, daß du's soweit br<strong>in</strong>gen wirst?” erkundigte<br />

sich die Mutter.<br />

Fritz richtete sich stolz auf. „Soviel weiß ich: was ich tun<br />

kann, um Offizier zu wer<strong>de</strong>n, das tue ich, darauf könnt ihr euch<br />

verlassen.”<br />

„Bravo!” lobte ihn <strong>de</strong>r Vater, dann fuhr er fort: „Nun wollen wir<br />

aber machen, daß wir nach Hause kommen, <strong>de</strong>nn allzu gemütlich ist<br />

<strong>de</strong>r Aufenthalt im Gedränge und Geschiebe nicht.”<br />

Sie sahen sich nach Karl und <strong>de</strong>ssen Eltern um, um sich von<br />

ihnen zu verabschie<strong>de</strong>n, aber die waren nicht mehr zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

„Na, da wollen wir nur gehen, vielleicht treffen wir sie noch<br />

unterwegs; sonst sehen wir uns ja morgen.”<br />

„Karl kommt sicher,” me<strong>in</strong>te Fritz, „er hat versprochen, mich<br />

abzuholen; wir wollen uns zusammen mel<strong>de</strong>n.”<br />

„Da können wir auch gleich für e<strong>in</strong>en <strong>de</strong>r nächsten Aben<strong>de</strong><br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Verabredung treffen,” me<strong>in</strong>te <strong>de</strong>r Vater, aber<br />

die Mutter wi<strong>de</strong>rsprach. „Das braucht doch aber nicht gleich zu<br />

se<strong>in</strong>. Ich habe me<strong>in</strong>en Jungen so lange entbehren müssen; da will<br />

ich ihn <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ersten Zeit für mich alle<strong>in</strong> haben.”<br />

Fritz schob se<strong>in</strong>en Arm unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Mutter. „Das sollst du<br />

auch! Elf ganze Tage darf ich bei dir bleiben.”<br />

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