Ein Jahr in Waffen - Karlheinz-everts.de
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trotz aller Mühe und Umsicht doch noch nicht alles <strong>in</strong> Ordnung<br />
sei. — Der Extrazug mit <strong>de</strong>m Regiment lief e<strong>in</strong>; die Quartiermacher<br />
mel<strong>de</strong>ten sich beim Major. Die Kompanien wur<strong>de</strong>n zu<br />
ihren Appellplätzen geführt und dort die Quartierzettel ausgegeben.<br />
Auf zahllose Fragen mußten die Quartiermacher jetzt Re<strong>de</strong><br />
und Antwort geben: „S<strong>in</strong>d es nette Wirte? Wieviel Treppen<br />
hoch? Ist Gas da o<strong>de</strong>r nur e<strong>in</strong>e qualmen<strong>de</strong> Petroleumlampe?<br />
Hoffentlich ist ke<strong>in</strong>e klavierspielen<strong>de</strong> Tochter im Haus!”<br />
Endlich waren alle Leute untergebracht, und Fritz, Bellmann<br />
und <strong>de</strong>r Dicke vere<strong>in</strong>igten sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Restaurant, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m die <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen-Unteroffiziere<br />
für die nächste Zeit ihr Kas<strong>in</strong>o aufschlagen<br />
sollten, zum Mittagessen.<br />
Der Dicke stöhnte auf. „Uff, K<strong>in</strong><strong>de</strong>r! War das e<strong>in</strong> Stück<br />
Arbeit! Nur e<strong>in</strong> Glück, daß wir uns zum ersten Male seit vierundzwanzig<br />
Stun<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>en Augenblick gemütlich h<strong>in</strong>setzen können.<br />
Jetzt herrscht wenigstens Ruhe, <strong>de</strong>nn wenn die an<strong>de</strong>ren kommen,<br />
dann ist es damit ja doch vorbei. Dem e<strong>in</strong>en wird dieses, <strong>de</strong>m<br />
an<strong>de</strong>ren jenes nicht recht se<strong>in</strong>. Ganz zufrie<strong>de</strong>n ist wohl ke<strong>in</strong>er.<br />
Aber das sage ich im voraus: ich wer<strong>de</strong> gegen je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r da schimpft,<br />
mehr als grob.”<br />
Aber es schalt ke<strong>in</strong>er, we<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Offizieren noch von <strong>de</strong>n<br />
Unteroffizieren, und die Mannschaften schienen auch zufrie<strong>de</strong>n<br />
zu se<strong>in</strong>, wenigstens machten sie alle e<strong>in</strong> vergnügtes Gesicht,<br />
als sie am Nachmittag zum Appell erschienen. Das war <strong>de</strong>r beste<br />
Beweis dafür, daß sie or<strong>de</strong>ntlich und reichlich zu essen bekommen<br />
hatten, und daß es ihnen auch sonst hier gut gefiel.<br />
Der Major sprach <strong>de</strong>n Quartiermachern se<strong>in</strong>e Anerkennung<br />
aus. So fan<strong>de</strong>n sie sich <strong>de</strong>nn noch für ihre Mühe belohnt, aber<br />
mehr als e<strong>in</strong>mal wünschten die <strong>E<strong>in</strong></strong>jährigen sich doch nicht, als<br />
Quartiermacher vorangeschickt zu wer<strong>de</strong>n, schon <strong>de</strong>shalb nicht,<br />
weil <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Dienst viel <strong>in</strong>teressanter war. Lehrreich aber<br />
war es immerh<strong>in</strong> für sie gewesen, e<strong>in</strong>mal zu sehen, an wieviel<br />
man zu <strong>de</strong>nken hat, bis e<strong>in</strong>e Kompanie untergebracht ist.<br />
Am nächsten Morgen schon begann das Regimentsexerzieren,<br />
um mehrere Tage lang <strong>in</strong> <strong>de</strong>rselben Weise fortgesetzt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Meistens schon um sechs Uhr früh stand das Regiment draußen<br />
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